“Ernährungsarmut dramatisch hoch”

“Ernährungsarmut dramatisch hoch”: Hilfswerk Misereor veröffentlicht Studie

Quelle
USA: “Inbrünstiges Gebet” für Heiliges Land – Vatican News

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Redaktion – Freitag, 4. Oktober 2024

Einer neuen Studie des katholischen Hilfswerks Misereor zufolge ist die “Ernährungsarmut dramatisch hoch”, wie es Lutz Depenbusch, ein Entwicklungsökonom und Ernährungsexperte bei Misereor, am Dienstag formulierte. Die Studie wurde gemeinsam mit Wissenschaftlern der Georg-August-Universität Göttingen angefertigt.

Insgesamt hätten etwa 3,1 Milliarden Menschen nicht das Geld für eine gesunde Ernährung, nämlich etwa 2,6 Billionen Dollar.

Jonas Stehl, ein Entwicklungsökonom an der Universität Göttingen, ordnete diese Zahlen ein: “Bei einer globalen Wirtschaftsleistung von 139 Billionen US-Dollar entspricht diese Lücke lediglich 1,86 Prozent der globalen Einkommen, trennt aber zwei von fünf Menschen von einer gesunden Ernährung.”

Mit Blick auf die letzten Jahre, wozu auch die Corona-Krise zählt, in der zahlreiche Regierungen in aller Welt die Wirtschaft zum Erliegen brachten, sagte Depenbusch: “Nachdem Menschen in Armut besonders stark von den Krisen der vergangenen Jahre betroffen waren, bleibt ihnen nun ein gerechter Anteil am wieder wachsenden Wohlstand verwehrt.”

“Ohne eine rasche Trendumkehr wird es immer schwieriger, den Rückstand im Kampf gegen Mangelernährung in der Region aufzuholen”, führte er zur Lage in Subsahara-Afrika aus.

Depenbusch forderte: “Die deutsche Bundesregierung sollte sich bei den Vereinten Nationen für den Abschluss eines globalen Steuerabkommens und ein geordnetes Entschuldungsverfahren für hoch verschuldete Länder einsetzen.”

“Lokale zivilgesellschaftliche Akteure, die sich bei ihren Regierungen für Menschen in Armut und Ernährungssicherung einsetzen, brauchen verlässliche Unterstützung”, betonte der Vertreter von Misereor. Kürzungen bei der internationalen Zusammenarbeit seien nicht vertretbar.

“Das Einkommen, das Menschen weltweit fehlt, entspricht weniger als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung”, rief Depenbusch in Erinnerung. “Es ist genug für alle da. Jetzt muss es auch dort ankommen, wo es am dringendsten gebraucht wird.”

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