Heimspiel für den Papst?

Antwortschreiben der Redaktion

Sehr geehrter Herr Bünker

Der erneute verbale Angriff auf das geistliche Oberhaupt der römisch katholischen Kirche, Papst Benedikt XVI., im neusten Forum, ist unsachlich und oberflächlich. Er darf deshalb nicht unwidersprochen bleiben.

Als betroffener katholischer Laie verfolge ich seit Jahren, mit zunehmender Besorgnis, das Phänomen des Zerfalls des katholischen Glaubens im deutschsprachigen Raum, vor allem auch in unserem Lande.

Seit Jahrzehnten haben die Katholiken praktisch keine authentischen Informationen ihres eigenen Lehramtes mehr erhalten. Stattdessen werden sie durch “homemade Erzeugnisse” und über die öffentlichen säkularisierten Medien, vielfach in deren eigenen Interessen, informiert und ihrer eigenen Kirche entfremdet. Vor allem jene Hundertausende Gläubige, die längst keine Kirche mehr aufsuchen, um deren Seelenheil es gemäss unserem Glauben vor allem auch geht, bewegen sich im “luftleeren Raum”. Es darf daher nicht mehr länger stillschweigend hingenommen werden, dass gerade unsere Foren, die als eine der wenigen “katholischen” Verbindungen in Frage kommen, immer mehr für persönliche Frustrationen und private Ansichten, resp. Angriffe Einzelner, oder einzelner innerkirchlicher Gruppierungen, benutzt werden.

Im obenerwähnten Artikel vermitteln Sie unter anderem von Papst Benedikt XVI. das persönliche Bild eines “professoralen Intellektuellen”, bei dem man bezugnehmend auf die “Regensburger-Rede”, schon “froh sein könne, wenn ihm kein Lapsus passiere”. Obwohl Sie es besser wissen müssen, bitte ich Sie, lesen sie folgende Artikel:

– 12. September 2006-2011: Fünf Jahre “Regensburger-Enzyklika”
– Die “Regensburger-Enzyklika” – Ein Jahr danach
– Offener Brief islamischer Gelehrter an Papst Benedikt XVI.
– Aufruf muslimischer religiöser Führer an seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI.

Sie alle reden von einer wertschätzenden Hochachtung, die einem die Schamesröte über den Umgang unserer eigenen Leute mit Papst Benedikt XVI. ins Gesicht treiben könnte.

Unermüdlich berichtet ein Teil unserer eigenen Angestellten, zum Schaden der katholischen Kirche, in grosser Dummheit von den immer gleichen “Eigengoals”, wie Sie es nennen, die die katholische Kirche offenbar schiesse. Nie werden irgendwelche Beweise erbracht, die den Gläubigen eine differenzierte Beurteilung ermöglichen würden.

Die grössten Kapazitäten, auch kriminologischer Herkunft, können es gebetsmühlenartig wiederholt widerlegen, dass diese in der Tat schrecklichen Fälle des Missbrauchs nichts mit dem Zölibat zu tun haben und gemessen an den zahlenmässigen gesamtgesellschaftlichen Ereignissen erheblich “unterdotiert” sind. Es wird eisern an der persönlichen vorgefertigten Meinung festgehalten und damit instrumentalisiert. Nachzulesen unter vielen weiteren Dokumenten unter:

– “Man wird eher vom Küssen schwanger, als vom Zölibat pädophil”, Hans-Ludwig Kröber
– Dossier: Der Papst und der Missbrauch in der Kirche
– Seite Vatikan: Missbrauch von Minderjährigen. Stellungnahme der Kirche
– Kirche als Sündenbock, Manfred Lütz

Die “Milde den Piusbrüdern” gegenüber ist ein weiterer Dauerbrenner. Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass sich in ihren Reihen ein Holocaustleugner befindet. Das rechtfertigt aber keinesfalls die Tatsache, dass ihre Priester und Tausende ihrer Gläubigen, die stillschweigend, vielfach im Dienste des Mitmenschen ihren Alltag bewältigen, laufend diskriminiert und an der Rückkehr zur katholischen Kirche gehindert werden.

Wer die zahllosen, das Thema betreffenden Dokumente liest und den Zustand der heutigen Gesellschaft betrachtet wird erkennen, dass alle unsere Päpste in Sachen “Sexualmoral” prophetische Gaben besassen und besitzen.

Ich hoffe nicht, dass Sie die unzähligen betrogenen Ehepartner, die zerrütteten, zerstörten Familien, die Millionen “legal” getöteten ungeborenen Kinder, mit den dazugehörenden mitmenschlichen Schicksalen über die nur ganz wenige in unserer Kirche ein Wort verlieren, als “Beschneidung der eigenen Freiheit des Individuums” klassieren möchten. Es wäre gerade Sache der Landeskirche, endlich mutig ihre Stimme zu erheben und diese Themen anzugehen und sie nicht noch zu bagatellisieren und schön zu reden, um gleichzeitig das eigene Lehramt (“auf römisches Geheiss”) anzugreifen.

Keine noch so gut organisierten “Dialogprozesse” und andere Unternehmungen werden, gerade unsere Landeskirche, vor dem weiteren Niedergang bewahren, wenn sie nicht endlich wieder zu Gott und seinen Geboten, die heute mit Füssen getreten werden, und zum Lehramt der eigenen Kirche zurückkehrt. Vor allem dann nicht, wenn stur an der Meinung festgehalten wird, dass es Gott schon tolerieren werde, wenn nicht mehr er, sondern der Mensch im Mittelpunkt zu stehen habe.

Ich bitte Sie, recherchieren Sie fair und sachlich und orientieren Sie im Namen Gottes und seinem Evangelium, der katholischen Kirche und tausenden von Katholiken, die immer noch treu zur römisch katholischen Kirche Jesu Christi stehen.

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