Petrusbrüder: Papst Franziskus hat liturgisches Eigenrecht bestätigt

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Papst Franziskus am Freitag, 4. Februar 2022, zwei Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Petrus empfangen

Quelle
Motu proprio Traditionis Custodes

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Wigratzbad, 21. Februar 2022 (CNA Deutsch)

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Papst Franziskus am Freitag, 4. Februar 2022, zwei Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Petrus empfangen. Das teilte die Bruderschaft am heutigen Montag mit.

Pater Benoît Paul-Joseph, Oberer des französischen Distrikts, und Pater Vincent Ribeton, Regens des Priesterseminars St. Petrus in Wigratzbad, wurden in “fast einstündiger Privataudienz empfangen”. so die FSSP.

Das Gespräch fand in einer guten und herzlichen Atmosphäre statt, so die FSSP.

Bei der Schilderung der Entstehungsgeschichte der Bruderschaft im Jahr 1988 zeigte sich der Papst beeindruckt vom mutigen Schritt der Gründer, von ihrem Vertrauen in die Kirche und ihrer Treue zum Römischen Pontifex. Er betonte, dass diese Gesinnung „bewahrt, geschützt und ermutigt“ werden müsse.

Im Verlauf des Gesprächs war es dem Papst ein Anliegen, klarzustellen, dass Institute wie die Priesterbruderschaft St. Petrus nicht von den allgemeinen Bestimmungen des Motu Proprio Traditionis Custodes betroffen sind, da der Gebrauch der alten liturgischen Bücher an ihrem Ursprung stand und in ihren Konstitutionen verankert ist.

In den Tagen nach der Audienz bekräftigte dies der Pontifex in einem eigenhändig unterzeichneten Schreiben, datiert auf den 11. Februar, jenem Tag, an dem sich die Petrusbruderschaft feierlich dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht hat. Das Dekret bestätige den Mitgliedern der Bruderschaft das Recht, die liturgischen Bücher zu verwenden, die 1962 in Kraft waren, namentlich: Missale, Rituale, Pontifikale und Brevier, so die Mitteilung heute.

“Die Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Petrus sind voller Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen Vater für die Bestätigung ihrer kirchlichen Sendung. Alle Gläubigen, die sich der geistlichen Familie der Bruderschaft verbunden fühlen, sind herzlich eingeladen, am morgigen Thronfest des Apostels Petrus (22. Februar) der heiligen Messe beizuwohnen und für den Heiligen Vater zu beten”, heißt es weiter.

Dekret des Heiligen Vaters

Der Heilige Vater Franziskus gewährt allen und jedem Mitglied der Gesellschaft apostolischen Lebens „Bruderschaft St. Petrus“, die am 18. Juli 1988 gegründet und vom Heiligen Stuhl als „päpstlichen Rechts“ erklärt wurde, die Befugnis, das Messopfer zu feiern, die Sakramente und andere heilige Riten zu spenden und das Offizium zu verrichten, gemäß der jeweiligen Editio typica der liturgischen Bücher, die im Jahr 1962 in Kraft waren, d.h. dem Missale, dem Rituale, dem Pontifikale und dem Brevier.

Sie können von dieser Befugnis in ihren eigenen Kirchen und Oratorien Gebrauch machen; an anderen Orten jedoch nur mit Zustimmung des Ortsordinarius, außer für die privat gefeierte Messe.

Ungeachtet dessen empfiehlt der Heilige Vater, so weit wie möglich auch die Bestimmungen des Motu proprio Traditionis Custodes zu berücksichtigen.

Gegeben zu Rom, bei St. Peter, am 11. Februar, dem Fest Unserer Lieben Frau von Lourdes, im Jahr 2022, dem neunten Jahr meines Pontifikats.

Franziskus

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