Polen: Tausende demonstrieren für Leben und Familie
Der polnische Marsch für das Leben und die Familie bekommt immer mehr Zulauf
Polen: Tausende demonstrieren für Leben und Familie
Der polnische Marsch für das Leben und die Familie bekommt immer mehr Zulauf: in mehr als 130 Städten sind dieses Jahr mehr als 200.000 Menschen auf die Straße gegangen. Der Grund: die umstrittene Einführung des Sexualkundeunterrichts an polnischen Schulen.
Allein in Warschau haben am Sonntag knapp 10.000 Menschen gegen den geplanten staatlichen Aufklärungsunterricht demonstriert.
Streitthema Sexualkunde
„Der diesjährige Marsch für das Leben und die Familie will auf die Problematik der Sexualerziehung aufmerksam machen,“ erklärt Kamil Zwierz, Präsident des Zentrums für Leben und Familie. Der geplante Aufklärungsunterricht an polnischen Schulen gefährde die korrekte Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und untergrabe die Autorität der Eltern, die ihre Kinder so nicht nach ihren eigenen Wertesystemen erziehen könnten, warnt Zwierz.
Der Warschauer Marsch begann am Nikolaus-Kopernikus-Denkmal an der Flaniermeile „Krakauskie Przedmieście“ und endete am Tor des Warschauer Rathauses. Die Demonstranten trugen eine 100 Meter hohe weiss-rote Fahne; viele Teilnehmer, vor allem die jüngsten, hielten bunte Luftballons. Dem Marsch ging eine Messfeier in der Heilig-Kreuz-Kirche voraus. Am Ende der Feier erteilten Kardinal Kazimierz Nycz, Metropolit von Warschau, und Erzbischof Romuald Kamiński des Bistums Warschau-Prag den Teilnehmern ihren Segen.
Über 150 polnische Städte schliessen sich der Initiative an
Der erste Marsch für das Leben und die Familie fand 2006 statt. Inzwischen haben sich bereits über 150 polnische Städte der Initiative angeschlossen. Organisiert wird sie vom Zentrum für Leben und Familie.
Hintergrund
In Polen ist Sexualkunde noch immer eine Grauzone. An polnischen Schulen gibt es trotz einer entsprechenden Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keinen geregelten Aufklärungsunterricht.
pm – skr
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