Papst an Schweizer Katholiken

Papst an Schweizer Katholiken: Nächstenliebe und Vergebung

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Der letzte Teil seiner eintägigen Reise war ein Gottesdienst in der Messehalle Palexpo in Genf. In seiner Predigt rief Franziskus am Donnerstagabend die Gläubigen auf, mehr auf Vergebung und auf die Nächstenliebe zu setzen.

Mario Galgano – Genf

Vater, Brot und Vergebung: Mit diesen drei Stichwörtern erläuterte der Papst die Bedeutung des Glaubens in der heutigen Zeit. Bei der Messe in Genf, an der über 40.000 aus der ganzen Schweiz und auch aus dem benachbarten Frankreich anwesend waren, ging Franziskus auf die Einstellung ein, den Glauben an Gott anhand des Zusammenhaltgefühl der Menschheitsfamilie zu verstehen.

Von Gott, dem Vater, habe jeder das Geschenk des Lebens erhalten. Dies sei eine grosse Verantwortung für jeden einzelnen von uns. Und weiter führte Franziskus seine Predigt zur Bedeutung des Brotes, der Grundnahrung des Menschen. Die Bedeutung des Brotes sei aber auch jene, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren.

Das dritte Stichwort – Vergebung – war gekennzeichnet von dem „roten Faden“ seiner eintägigen Reise. Es ging nämlich um die Ökumene. Gerade im Gespräch und Zusammenleben unter den Christen sei die Vergebung wichtig, sie wirke sogar Wunder. „Wir sollten unser Herz mit Röntgenaugen betrachten, um zu sehen, ob es in uns Blockaden und Hindernisse für die Vergebung gibt, Steine, die entfernt gehören“, so Franziskus. Und was die Ökumene betrifft, so dürfe man nicht vergessen, dass nach Jahrhunderten des Streites und der Spaltungen gerade durch die Vergebung der letzten Jahrzehnten viel positives erreicht wurde. Aber das Ziel der vollen Einheit sei noch nicht erreicht, deshalb bat er die Anwesenden, „uns nicht mit verhärteter Gesinnung zu verschanzen und immer von anderen etwas verlangen, sondern dass wir den ersten Schritt tun, im Gebet, in der brüderlichen Begegnung, in konkreter Nächstenliebe“.

Anlässlich des Gedenktags des Heiligen Aloisius von Gonzaga (1568-1591), den die katholische Kirche am 21. Juni begeht, lud er gemäss dem Beispiel des Jesuitenheiligen zu einem „nüchternen Lebensstil ohne allen überflüssigen Ballast“ ein: „Entscheiden wir uns für die Menschen und nicht für die Dinge, damit persönliche Beziehungen gedeihen, nicht virtuelle.“

Zum Stichwort „Beten“ sagte der Papst in seiner Predigt, dass man das „Vater unser“ nehmen solle. „Beten wir ,auf christlich’: nicht zu irgendeinem vagen Gott, sondern zu Gott, der vor allem ,Vater´ ist.“ Mit einem tosenden Applaus verabschiedeten sich die Schweizer Katholiken in Palexpo vom Papst Franziskus und damit ging die 23. Auslandsreise von Franziskus zu Ende.

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