Papst Franziskus: Exerzitien in Ariccia
“Gott könnte in vielen Kirchen vor Langweile sterben”
Quelle
Fastenexerzitien für Papst und Kurie: Zehn einfache Fragen
Einwöchige Exerzitien in den Albaner Bergen
Die Kirche muss den Mut haben, sich in den Hintergrund zu stellen und stattdessen „das Antlitz Gottes“ in den Vordergrund zu rücken, so der Leiter der Fastenexerzitien für Papst und Kurie, Pater Ermes Ronchi in seiner vierten Meditation an diesem Dienstagmorgen. Der Glaube sei etwas, „was die Gläubigen in Bewegung setzt“, fügte er an.
In vielen Kirchen könnte Gott heute „vor Langweile sterben“. Das sagte Pater Ermes Ronchi hingegen in seiner ersten Meditation am Sonntag. Papst Franziskus ist mit seinen leitenden Mitarbeitern seit Sonntagabend in Ariccia, in den Albaner Bergen bei Rom. Wie üblich in der Fastenzeit nimmt er zusammen mit einem Teil der Kurie eine Woche lang an den Exerzitien teil. Angesichts der Langeweile in der Kirche gelte es, Gottes „sonniges Antlitz“ wiederherzustellen, so Ronchi. Er forderte die Verkündigung eines Gottes „zum Schmecken und Geniessen“.
Exerzitienmeister Ermes Ronchi ist Priester, Theologe und TV-Kommentator. Im Mittelpunkt der geistlichen Übungen sollen dieses Jahr zehn Fragen stehen, die dem Neuen Testament entnommen sind. Die Exerzitien dauern bis Freitag. In dieser Zeit verzichtet der Papst auf Audienzen; auch die Generalaudienz auf dem Petersplatz fällt am Mittwoch aus.
Auf ersten Fotos von den Exerzitien ist Franziskus unter den Kurienbischöfen und -kardinälen in einer der mittleren Stuhlreihen sitzend zu sehen. Bereits in den vergangen beiden Jahren hatte sich Franziskus für die Fasten-Exerzitien nach Ariccia begeben. Seine Vorgänger Benedikt XVI. und Johannes Paul II. hielten sie im Vatikan ab.
rv/kap 08.03.2016 mg
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