Ukraine: Religionsgemeinschaften verurteilen Korruptionsskandal
In der Ukraine haben die Religionsgemeinschaften den jüngsten Korruptionsskandal scharf verurteilt. Der Gesamtukrainische Rat der Kirchen fordert entschlossenes Handeln, um Vertrauen wiederherzustellen und die Einheit des Landes zu bewahren

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Ukraine (892)
In einer Erklärung spricht sich der Verband außerdem für eine konsequente Aufarbeitung des Skandals aus. Die Schuldigen müssten “ohne Rücksicht auf Amtsstellung und Beziehungen” bestraft werden. Nur eine entschlossene Reaktion von Behörden und Gesellschaft könne das Vertrauen wiederherstellen und zeigen, dass der Staat “destruktiven Herausforderungen” wiederstehe. Der Fall löse “starke emotionale Reaktionen und Empörung” aus.
Die Religionsvertreter riefen zudem alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, nicht zuzulassen, “dass Korruption uns spaltet oder von unserem Hauptziel ablenkt: der Erhaltung unseres Staates, seiner Unabhängigkeit und dem Sieg über den Feind”. Jede Person müsse bereit sein, der Wahrheit zu dienen, indem sie ihre Anstrengungen fortsetze, sowohl dem äußeren Angreifer als auch der inneren Korruption zu widerstehen.
Auch Kyivs griechisch-katholischer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk äußerte sich in seiner wöchentlichen Videobotschaft am Sonntagabend zur Lage. Er bewertete das aktuelle Vorgehen der staatlichen Organe gegen Korruption positiv und bezeichnete die Arbeit der zuständigen Stellen als “ermutigend.”
“Solche Handlungen helfen dem Aggressor”
Dem Gesamtukrainischen Rat gehören die Spitzen der 16 wichtigsten Religionsgemeinschaften des Landes an. Das Gremium betont, dass Korruption in den höchsten Machtkreisen und in Bereichen, die der Verteidigung des Staates dienen, besonders gefährlich sei. “Solche Handlungen kommen dem Aggressor zugute, da sie die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine untergraben und zu Demoralisierung führen.”
Der Skandal betrifft eine mutmaßliche Unterschlagung von rund 100 Millionen US-Dollar, die für den Schutz von Energieanlagen vorgesehen waren. Russland greift in der Ukraine gezielt Umspannwerke mit Raketen und Drohnen an, um die Stromversorgung zu schwächen. In der Affäre sind bereits zwei Minister zurückgetreten. Zudem verhängte Präsident Wolodymyr Selenskyj Sanktionen gegen Timur Minditsch, einen langjährigen Geschäftspartner und Vertrauten, sowie gegen einen weiteren Verdächtigen. Beide sollen sich ins Ausland abgesetzt haben.
kap/kna – bl, 17. November 2025
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