Ukraine: Parolin verurteilt Angriffe auf zivile Infrastruktur

Kardinal Pietro Parolin hat bei einer Messe zum Gedenken an die Opfer des Holodomor in der römischen Kirche Sant’Andrea della Valle die jüngsten Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung scharf kritisiert. “Es gibt keine Rechtfertigung, Tausende Zivilisten im Dunkeln und in der Kälte leben zu lassen”, sagte der vatikanische Staatssekretär *UPDATE

Quelle
Holodomor
Ukraine: Kinder des Krieges – Vatican News
*Kohlgraf: Dauerhafter Frieden fraglich, “wenn Kriegstreiber als Sieger hervorgeht” – Vatican News
Papst Leo XIV. trifft ukrainische Kinder: Emotionaler Appell für die Rückführung ziviler Gefangener – Vatican News

Jeder Akt, der Menschen ihre Würde nehme, sei “eine Beleidigung der ganzen Menschheit und ein Affront gegen Gott”. Parolin erinnerte bei der Messe an diesem Donnerstag in Rom an die Worte von Papst Leo XIV., man müsse auf einen Waffenstillstand und anschließenden Dialog drängen.

Am Rande der Feier äußerte sich Parolin auch zu einem Friedensplan für die Ukraine, der von US-Präsident Donald Trump stammen soll. Er hoffe, dass “Wege des Dialogs” geöffnet würden. Die Verhandlungen würden sicher schwierig, doch ein Kompromiss sei nötig. Europa solle sich weiterhin aktiv einbringen und “nicht ausgeschlossen bleiben”, zumal die EU sich auch bisher schon aktiv für die Ukraine eingesetzt habe.

Über mögliche territoriale Zugeständnisse der Ukraine an Russland zu reden, hält der Kardinalstaatssekretär indessen für “verfrüht”, da solche Fragen Ergebnis der Verhandlungen seien. Die Bemühungen des Heiligen Stuhls für Gefangenenaustausch und die Rückkehr ukrainischer Kinder aus Russland liefen weiter.

In seiner Predigt erinnerte Parolin an den Holodomor, die von Stalin verursachte Hungersnot in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, die Millionen Menschen das Leben kostete. Dieses Verbrechen sei nicht von der Natur verursacht worden, sondern von “Hass, Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch”. Im Jubiläumsjahr wolle man Hoffnung erneuern – für die Opfer von damals und die Leidenden von heute. Am Ende vertraute er “alle Opfer von Hunger, Hass und Gewalt” der Barmherzigkeit Gottes an und bat um eine “gerechte und dauerhafte” Friedensperspektive für die Ukraine.

Anwesend waren rund 50 Botschafter sowie vier ukrainische Teenager, die während des Kriegs nach Russland gebracht und kürzlich an ihre Familien zurückgeführt wurden. An diesem Freitag wollte Papst Leo die Jugendlichen bei sich im Vatikan empfangen.

vatican news – gs, 21. November 2025

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