Papst ermutigt kulturelle Vielfalt des Christentums in Europa
Papst Leo XIV. hat im Vatikan Vertreter europäischer Kirchen empfangen und zu einer offeneren Haltung gegenüber kultureller Vielfalt aufgerufen. Bei der Audienz an diesem Donnerstag, dem 6. November, würdigte er die neu überarbeitete “Charta Oecumenica”. Das Dokument soll die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa neu stärken
Quelle
An die Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und die Vertreterinnen und Vertreter der Christlichen Kirchen Europas (6. November 2025) Übersetzung
Die Überarbeitung der Charta, die erstmals 2001 veröffentlicht wurde, erfolgte seit 2022 durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe. Unterzeichnet wurde der neue Text am 5. November in der Kirche des Martyriums des heiligen Paulus an der römischen Abtei Tre Fontane. Die Unterzeichner erinnerten daran, dass das Dokument vor 25 Jahren “ein Meilenstein der europäischen ökumenischen Zusammenarbeit” gewesen sei.
Leo XIV. betonte in seiner Ansprache, dass die Herausforderungen für Christen in Europa im Wandel stehen. Er forderte, “gemeinsame Sorgen” beim Verkünden des Evangeliums zu teilen.
Christengemeinden in Europa immer mehr in der Minderheit
Laut dem Papst entwickelt sich das Christentum in Europa mit zwei Geschwindigkeiten: Auf der einen Seite stehen “positive und ermutigende Zeichen”, auf der anderen Seite sehen sich viele christliche Gemeinschaften “immer mehr in der Minderheit”. Auf dem Kontinent gebe es zudem “neue Generationen und Neuankömmlinge”, die ihre persönlichen Erfahrungen und “sehr unterschiedliche kulturelle Ausdrucksformen” mitbringen.
Die Kirchen sollten diese Stimmen hören und Beziehungen vertiefen, so der Papst. Inmitten von Gewalt und Kriegen seien “die Gnade, die Barmherzigkeit und der Friede des Herrn wirklich wesentlich”, um das Evangelium in “sich wandelnden Kontexten” zu verkünden. Die neue Charta wolle helfen, “unsere Geschichte mit den Augen Christi zu betrachten” und gemeinsame Wege zu erkennen.
“Der Weg der Synodalität, den die katholische Kirche geht, ist und muss ökumenisch sein, so wie der ökumenische Weg synodal ist”
Auf das Verhältnis von Synodalität und Ökumene verwies Leo XIV. mit dem Satz von Papst Franziskus: “Der Weg der Synodalität, den die katholische Kirche geht, ist und muss ökumenisch sein, so wie der ökumenische Weg synodal ist.” Die überarbeitete Charta formuliere dafür eine “gemeinsame Vision” und unterstreiche die “bleibende Aktualität” der christlichen Botschaft.
Zum Abschluss verwies Leo XIV. auf seine bevorstehende Reise in die Türkei, an die Orte des Konzils von Nizäa, um dort mit anderen Kirchenführern zu beten. Im laufenden Jubiläumsjahr solle Europa bezeugen: “Jesus Christus ist unsere Hoffnung” – “der Weg” und “das letzte Ziel” des geistlichen Pilgerwegs.
vatican news – gs, 6. November 2025
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Themen


Schreibe einen Kommentar