Papst ebnet Weg für Seligsprechung einer Armenärztin in Indien
Papst Leo XIV. hat am Freitag die heroischen Tugenden der australischen Ordensschwester Mary Glowrey (1887-1957) anerkannt. Sie war die erste Ordensfrau, die als Ärztin den Armen Indiens beistand, wie die Agentur Asianews meldet
Quelle
Eine Ärztin und Ordensfrau auf dem Weg der Heiligkeit – L’Osservatore Romano
Glowrey studierte in Melbourne Medizin, zu einer Zeit, in der viele diesen Beruf für Frauen ungeeignet hielten. 1920 erhielt sie von Papst Benedikt XV. eine Sondererlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufs, was das Kirchenrecht damals Frauen untersagte. Mit der Dispensation reiste die Australierin in die indische Region Andhra Pradesh ein und schloss sich der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft Jesu, Mariens und Josephs an. Dort begann sie einen jahrzehntelangen Dienst unter Kranken, vor allem unter armen Frauen.
Die anfängliche kleine Krankenstation in Guntur entwickelte sich zu einem Krankenhaus. Glowrey behandelte laut AsiaNews Hunderttausende Patientinnen und Patienten und bildete lokale Frauen zu Assistentinnen, Hebammen und Krankenschwestern aus. 1943 gründete sie die Catholic Health Association of India. Dieses Netzwerk umfasst laut der Agentur heute mehr als 3.500 katholische Gesundheits- und Sozialdienste, die jährlich mehr als 21 Millionen Menschen versorgen.
Glowrey starb 1957 in Bengaluru an einem Tumor. Seit 1963 besteht dort das St. John’s Medical College Hospital. Die Einrichtung bildet bis heute medizinisches Personal für das Land aus.
Die Anerkennung der heroischen Tugenden ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Seligsprechung. Für eine Erhebung zu den Altären fehlt noch die kirchenrechtliche Feststellung eines Wunders, das ihrer Fürsprache zugeschrieben wird.
AsiaNews – gs, 22. November 2025
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