Vatikan-Experte Nersinger über Pferde im Vatikan

Nach Geschenk an Papst Leo: Vatikan-Experte Nersinger über Pferde im Vatikan

Quelle
Clemens XIV. – Wikipedia

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Redaktion – Dienstag, 21. Oktober 2025

Der Vatikan-Experte Ulrich Nersinger hat nach dem aufsehenerregenden Geschenk eines Pferdes an Papst Leo XIV. erklärt, Pferde hätten früher “zum päpstlichen Zeremoniell” gehört.

“Bei der Besitzergreifung der Lateranbasilika etwa war es früher üblich, dass man dies mit dem Pferd unternahm”, so Nersinger am Sonntag im Kölner Domradio. “Dann gab es im Vatikan Gruppierungen, die Pferde hatten, die päpstliche Nobelgarde etwa war bis 1905 zum Teil beritten. Und es gab natürlich bis in die 1920er Jahre noch Kutschen und Stallungen im Vatikan.”

Am vergangenen Mittwoch hatte ein polnischer Pferdezüchter dem Pontifex ein weißes arabisches Vollblutpferd geschenkt – ein zwölfjähriger Schimmel namens Proton.

Gefragt, ob er wisse, was nun mit dem Pferd geschehe, sagte Nersinger, eine Versteigerung könne er sich “kaum vorstellen. Ich glaube eher, dass er nach Castel Gandolfo übersiedelt. Dort haben wir ja eine ganz neue Art und Weise, mit der Umwelt umzugehen, und dazu gehören auch Tiere.”

“Die Päpste waren eigentlich alle richtige Pferdeliebhaber”, blickte der Vatikan-Experte zurück in die Geschichte, “aber besonders fällt Clemens XIV. auf. Der war nicht nur ein Pferdeliebhaber, sondern ein sehr ungestümer Reiter, ein Reiter, der wirklich eine Reitleidenschaft hatte. Da ist auch eine ganze Reihe von Unglücken passiert.”

“Die Besitzergreifung seiner Bischofskirche geschah damals noch zu Pferde, führte er aus. “Da ist dem Papst das Pferd durchgegangen und er fiel auf den Boden. Er hat sich nicht großartig verletzt, sondern ist aufgestanden und hat direkt einen Witz gemacht: ‘Ah, das heißt, diesmal nicht als Petrus, sondern als Paulus von meiner Bischofskirche Besitz zu nehmen.'”

Wie die Apostelgeschichte berichtet im neunten Kapitel, wie Saulus, der als eifriger Christenverfolger galt, auf dem Weg nach Damaskus zu Boden stürzte und die Stimme Jesu hörte. In künstlerischen Darstellungen ist oft der Sturz von einem Pferd zu sehen, auch wenn dies aus dem biblischen Zeugnis nicht so hervorgeht. In jedem Fall wurde aus Saulus durch dieses Bekehrungserlebnis der große Völkerapostel Paulus.

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