Papst Leo XIV.: Ein Appell an die Medien für Pressefreiheit

Papst Leo XIV. hat an diesem Donnerstagvormittag in seiner Ansprache an die Teilnehmenden der 39. Konferenz der Vereinigung MINDS International eindringlich betont, wie essenziell eine freie und verantwortungsvolle Informationskultur für Gesellschaften ist

Quelle
Hannah Arendt
An die Teilnehmer an der Konferenz der Vereinigung “Minds International” – Aktivitäten-Kalender | Vatican.va/Übersetzung
Grußworte von Papst Leo XIV. an die Gewerkschaftsführer aus Chicago (9. Oktober 2025)/Übersetzung
minds-international.com

Mario Galgano – Vatikanstadt

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung, die im Vatikan stattfand, wandte sich der Papst insbesondere an Medienleute aus aller Welt: Er mahnte, Information dürfe nicht instrumentalisierbar sein – weder durch politische, wirtschaftliche noch technologische Interessen. “In der Ära der Kommunikation durchlaufen gerade Informationsagenturen eine Krise. Und auch Nutzerinnen und Nutzer sind in einer Krise, oft verwechseln sie Falsches mit Wahrem”, sagte er.

Er hob hervor: “Information ist ein öffentliches Gut, das wir alle schützen sollten. … Bürger und Journalisten sollen eine Allianz bilden im Einsatz für ethische und zivile Verantwortung.” Für ihn liegt der Schlüssel darin, dass Medienvertrauenswürdigkeit mit ökonomischer Nachhaltigkeit einhergeht.

“Information ist ein öffentliches Gut, das wir alle schützen sollten.”

Bedeutung von Kriegsreportern

Besonders mahnte der Papst, dass Reporter in Konfliktregionen persönliche Risiken auf sich nähmen, damit die Welt wisse, was geschehe: “Wenn wir heute wissen, was in Gaza oder in der Ukraine geschieht, dann verdanken wir es zu einem großen Teil ihnen.”

Gleichzeitig warnte Leo XIV. vor der wachsenden Macht von Algorithmen und künstlicher Intelligenz: “Wer steuert sie? … Wir müssen wachsam sein, dass Technologie sich nicht an die Stelle des Menschen setzt und dass Information und Algorithmen nicht in den Händen weniger liegen.”

Er bekräftigte auch seinen früheren Appell: “Journalist sein darf niemals ein Vergehen sein, sondern ist ein Recht, das geschützt werden muss.”

“Journalist sein darf niemals ein Verbrechen sein, sondern ist ein Recht, das geschützt werden muss.”

Glaubwürdigkeit ist nicht verhandelbar

Sein eindringlicher Appell gipfelte in der Mahnung: “Verkauft niemals eure Glaubwürdigkeit!” Und er erinnerte an das Warnwort von Hannah Arendt: Der ideale Untertan sei nicht der überzeugte Extremist, sondern derjenige, der nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden könne.

Leo XIV. rief die Medienbranche dazu auf, durch Transparenz, Verantwortung und Qualität die Gesellschaft zu stärken – als Bollwerk gegen Fake News, Ausgrenzung und Desinformation.

Am Ende bat er: “Der Geist Gottes … stütze euch. Und mein Segen begleite euch.”

vatican news, 9. Oktober 2025

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