Papst Leo XIV. bei Vereidigung der Schweizergarde

Papst Leo XIV. bei Vereidigung der Schweizergarde – Ein historisches Zeichen – Zum ersten Mal seit 1968 war am Samstag, 4. Oktober 2025, wieder ein Papst persönlich bei der Vereidigungsfeier der neuen Schweizergardisten im Vatikan anwesend. Im Damasushof des Apostolischen Palastes schworen 27 junge Männer aus der ganzen Schweiz ihren Eid auf Papst Leo XIV. – und dieser dankte ihnen mit bewegenden Worten

Quelle

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Zeremonie begann traditionell mit dem feierlichen Einmarsch der Gardisten in voller Uniform. Kommandant Christoph Graf erinnerte in seiner Ansprache an die historische Dimension: “Vor 57 Jahren, im Jahr 1968, nahm Papst Paul VI. zum letzten Mal persönlich an der Vereidigungszeremonie teil. Im Namen der Päpstlichen Schweizergarde, Ihrer Garde, danke ich Ihnen von Herzen für Ihr Vertrauen und für Ihre wertvolle und sehr willkommene Anwesenheit bei diesem denkwürdigen Anlass.”

Graf wandte sich besonders an die Familien der Rekruten, die an diesem Tag zahlreich anwesend waren: “Auf dem Lebensfundament dieser Männer, das Sie mitgestaltet haben, steht deren Entscheidung, in die Garde einzutreten und sich hier einzusetzen. Sie, liebe Familien, geben ihnen den nötigen Rückhalt. Dafür möchte ich Ihnen allen von ganzem Herzen danken.”

International und tief schweizerisches Ereignis

Unter den Gästen befanden sich zahlreiche Würdenträger aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Besonders hervorzuheben war die Teilnahme der Schweizer Kardinäle Kurt Koch und Paul Emil Tscherrig sowie der Präsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Karin Keller-Sutter. Der festlich mit Kantonsfahnen geschmückte Damasushof bot so den Rahmen für ein internationales und zugleich tief schweizerisches Ereignis.

Die 27 Rekruten traten dann einzeln vor die Fahne, um den Eid zu leisten. Gardekaplan Pater Kolumban Reichlin verlas die Formel: “Ich schwöre, dem Papst Leo XIV. und seinen rechtmäßigen Nachfolgern treu, loyal und ehrenhaft zu dienen und mich ihnen mit aller Kraft zu widmen, wobei ich – wenn nötig – auch mein Leben für ihre Verteidigung opfern werde. […] Das schwöre ich. Mögen Gott und unsere Schutzheiligen mir beistehen.”

Reichlin unterstrich: “Mit einem öffentlichen Eid bezeugt ihr nun eure Bereitschaft, Papst Leo XIV. und seinen rechtmäßigen Nachfolgern mit voller Hingabe zu dienen und, falls nötig, sogar euer Leben für ihren Schutz zu opfern.”

Heilige Vorbilder

In seiner in den drei Schweizer Landessprachen gehaltenen Ansprache führte Kommandant Graf die jungen Männer auf ihre geistlichen Vorbilder hin: den heiligen Martin von Tours, den heiligen Sebastian, den heiligen Niklaus von Flüe und den heiligen Franz von Assisi, dessen Festtag zugleich gefeiert wurde. “All diese Beispiele, die wir Gardisten uns zum Vorbild nehmen, weisen auf den hin, dem wir folgen wollen: Jesus Christus”, so Graf.

Zum Abschluss der Zeremonie richtete Papst Leo XIV. frei einige Worte an die Gardisten, ihre Familien und die Gäste. Er sagte: “Bevor ich diese schöne Feier beschließe, möchte ich ein Wort des Dankes sprechen – zuerst an Gott für die Gabe des Lebens und des Glaubens. Ich möchte alle Anwesenden grüßen: die Kardinäle, die Erzbischöfe, die Bischöfe, der Präsidentin der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die Familien der Schweizergardisten, die heute in ganz besonderer Weise diesen Eid abgelegt haben.”

“Euer Eid ist ein sehr wichtiges Zeugnis in der heutigen Welt.”

An die 27 Rekruten gewandt, fügte er hinzu: “Euer Eid ist ein sehr wichtiges Zeugnis in der heutigen Welt. Er lässt uns die Bedeutung von Disziplin, von Opferbereitschaft und vom Leben im Glauben erkennen – auf eine Weise, die allen jungen Menschen zeigt, wie wertvoll es ist, das Leben hinzugeben, zu dienen und an andere zu denken. Ich danke euch in meinem Namen und im Namen des ganzen Heiligen Stuhls für euren Dienst.”

Der Papst schloss mit einem Segenswunsch: “Gott segne euch. Er segne eure Familien und begleite euch immer. Danke!“

Die Vereidigung 2025 wird nicht nur für die 27 neuen Gardisten ein unvergesslicher Tag bleiben. Auch für die Schweizergarde insgesamt markiert sie ein historisches Zeichen: Ein Papst selbst bekräftigte die Bedeutung ihres Treueids und erinnerte die Kirche wie auch die Welt daran, dass Tapferkeit und Treue Werte von bleibender Aktualität sind.

vatican news, 4. Oktober 2025

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