Unsere wahre Heimat ist im Himmel

Hochfest- Maria, das Urbild der vollendeten Kirche, wird in ihrer Aufnahme in den Himmel zum Zeichen der Hoffnung für diese Kirche, die in Maria ihr eigenes Ziel hat: die Vollendung in der Herrlichkeit Gottes

Quelle
Kräuterbuschen binden – wild.wuchs.Natur-Akademie

14.08.2025

Dorothea Schmidt

Zu den großen Marienfesten in der katholischen Kirche gehört Mariä Himmelfahrt. Man kann es sich kaum vorstellen: Eine Frau fliegt – vor den Augen einiger Apostel? – mit Haut und Haaren in den Himmel, vermutlich ähnlich, wie es bei Jesu Himmelfahrt gewesen ist, jedenfalls ebenfalls in einer Wolke als Zeichen göttlicher Gegenwart ihrem Sohn hinterher.

Der himmlische Vater muss sich mehr dabei gedacht haben, als bloß ein nettes Spektakel zum irdischen Ende von Mutter und Kind (Jesus) veranstalten zu wollen, eines, das ähnlich glorreich und einfach zugleich mit der Verkündigung des Engels Gabriel und dem Auftritt des Engelschores bei der Geburt Jesu begonnen hatte.

Die Himmelfahrt Mariens war real, ein besonderer Gnadenakt Gottes. Mit Berufung auf die kirchliche Tradition kann man sagen, dass Christus seine Mutter aufgrund ihrer Würde und als Miterlöserin bzw. Mitsiegerin dort mit aufgenommen hat, wohin er selbst bereits gegangen ist, und zwar mit Leib und Seele, wie es das 1950 feierlich durch Papst Pius XII. proklamierte Dogma besagt.

Erlösung schließt den Körper mit ein

Maria, die Jesus bei der Verkündigung am 25. März in ihren Schoß aufgenommen hat und bis zu Jesu Himmelfahrt bei all seinen wichtigen Lebensstationen anwesend war, diese kongeniale Nachfolgerin Jesu folgt diesem auch in der gleichen Weise in den Himmel. Die Kirche beweist damit einmal mehr, wie unzutreffend der Vorwurf der Leibfeindlichkeit der Kirche ist. Maria mit Seele und Leib in den Himmel aufzunehmen, zeigt, wie sehr der Herr den Leib achtet und ehrt. Der menschliche Leib gehört wesentlich zum Menschsein, weshalb auch die Erlösung den Körper mit einschließt, wie uns dieses Fest eindrücklich zeigt.

Maria wird hier auf ganz besondere Weise geehrt. Anders als alle anderen Menschen ist Maria bereits mit ihrem Leib im Himmel. Sie ist das erste vollständig erlöste Geschöpf. Alle anderen Menschen werden erst am Ende der Zeiten in ihren Leibern auferstehen.

“Ein Zeichen dafür, dass der Himmel offensteht”

Nur Maria war ohne Sünde, makellos. Sie war die neue Eva, durch die das Leben in Christus in die Welt gekommen ist und deren Rolle im Heilsplan Gottes nicht nur besonders, sondern einzigartig war. Entsprechend ist auch ihre Vollendung einzigartig. Der Kirchenlehrer Johannes von Damaskus erklärte, es sei angemessen, dass Gott Maria, die sehr eng mit Jesus verbunden gewesen ist und ihre Jungfräulichkeit trotz Geburt bewahrt hatte, “auch ihren Leib nach dem Tod vor jeglicher Verwesung bewahrte”. Für Hans Urs von Balthasar war dies die Antwort auf Marias Ja zur Gnade.

Maria, das Urbild der vollendeten Kirche, wird in ihrer Aufnahme in den Himmel zum Zeichen der Hoffnung für diese Kirche, die in Maria ihr eigenes Ziel hat: die Vollendung in der Herrlichkeit Gottes. Papst Johannes Paul II. hatte es so formuliert:

“In Maria, der aufgenommenen Jungfrau, erkennen wir das Ziel, zu dem auch wir berufen sind: zur vollkommenen Einheit mit Christus in der Herrlichkeit des Himmels.”

Dafür steht Maria vom Himmel aus für uns ein. Über Raum und Zeit hinweg ist sie Mutter und Fürsprecherin der Gläubigen ­— und wie Jesus an der Rettung und Erlösung der Menschheit interessiert. Denn unsere wahre Heimat ist im Himmel (Phil 3, 20).

Papst Benedikt XVI. erklärte einmal:

“Mariä Himmelfahrt ist ein Fest der Freude, der Hoffnung und des Lichtes – ein Zeichen dafür, dass der Himmel offensteht.”

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