Papst an Ordensfrauen: “Gott ist dein Alles”
Bei einer Audienz im Vatikan hat Papst Leo XIV. an diesem Montag zu Vertreterinnen verschiedener weiblicher Ordensgemeinschaften gesprochen. Er hob die Bedeutung der Verwurzelung in Christus hervor und rief zur Treue zum Evangelium und zum Dienst an den Schwächsten auf
Quelle
An die Teilnehmerinnen am Generalkapitel der Töchter der Göttlichen Liebe, der Basilianerinnen, der Congregación Agustinas Hermanas del Amparo, und der Franziskanerinnen der Heiligsten Herzen – Aktivitäten-Kalender | Vatican.va
Mario Galgano – Vatikanstadt
Am Montag empfing Papst Leo XIV. im Vatikan Ordensfrauen aus verschiedenen religiösen Gemeinschaften. Einige der Teilnehmerinnen befanden sich zu ihrem Generalkapitel in Rom, andere waren zum Heilig-Jahr-Pilgerweg gekommen. Der Papst begrüßte sie mit den Worten: “Die Liebe zum Herrn und die Treue zur Kirche führen euch zum Grab Petri”.
Anwesend waren unter anderem Vertreterinnen der Basilianerinnen, der Töchter der Göttlichen Liebe, der Augustinerinnen vom “Amparo” und der Franziskanerinnen der Heiligen Herzen. Trotz ihrer unterschiedlichen Ursprünge und Kontexte sah Papst Leo XIV. eine gemeinsame Linie in ihrer Geschichte: Das Licht großer geistlicher Vorbilder wie Augustinus, Basilius und Franziskus habe – durch asketisches Leben, Mut und gelebte Heiligkeit – neue Wege des Dienstes entstehen lassen, insbesondere für Kinder, arme Jugendliche, Waisen, Migranten sowie zunehmend auch für ältere und kranke Menschen.
Alte Weisheit des Evangeliums
Der Papst unterstrich die bleibende Bedeutung der alten Weisheit des Evangeliums, die Gläubige dazu anrege, unter der Führung des Heiligen Geistes neue Wege der Hingabe an Gott und den Nächsten zu gehen. Diese Haltung zeichne sich durch Aufmerksamkeit für die “Zeichen der Zeit” aus. Der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, so Leo XIV., betone die Verbindung von apostolischem Einsatz und geistlicher Verwurzelung. Er zitierte aus dem Dekret Perfectae caritatis, das fordert, das gesamte Leben der Ordensmitglieder solle “vom apostolischen Geist durchdrungen” und jede apostolische Tätigkeit “vom religiösen Geist beseelt” sein.
“Wie sehr stillt der Herr meinen Durst nach Leben, Liebe, Licht?”
Besonders wies der Papst auf den inneren Reichtum christlichen Lebens hin und zitierte dazu den heiligen Augustinus: “Gott ist dein Alles. Wenn du Hunger hast, ist Gott dein Brot; wenn du Durst hast, ist Gott dein Wasser; wenn du in der Finsternis bist, ist Gott dein Licht ohne Untergang; wenn du nackt bist, ist Gott dein unvergängliches Kleid.” Diese Worte, so Leo XIV., seien eine Einladung zur persönlichen Prüfung: “In welchem Maß ist das für mich wahr? Wie sehr stillt der Herr meinen Durst nach Leben, Liebe, Licht?”
Verankerung in Christus
Die Fähigkeit, das Evangelium zu leben, gründe in dieser Verankerung in Christus. Nur so hätten Männer und Frauen der Vergangenheit – mit denselben Grenzen und Möglichkeiten wie heute – Wege eröffnet und Samen des Guten ausgesät, die sich über Jahrhunderte und Kontinente hinweg ausgebreitet hätten. “Eure Gegenwart hier ist ein Zeugnis dafür”, so der Papst.
Abschließend richtete Leo XIV. ein Gebet des Apostels Paulus an die Anwesenden, das zugleich als Wunsch für ihren weiteren Weg gedacht war: “Dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe verwurzelt und gegründet seid.” Der Papst dankte für die Arbeit und Treue der Ordensfrauen und schloss die Begegnung mit dem Vaterunser und dem Segen.
vatican news, 30. Juni 2025
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