Papst nimmt päpstliche Insignien gerührt entgegen

Amtseinführung von Papst Leo XIV. – “Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder”, sagte Papst Leo XIV. während seiner Amtseinführung auf dem Petersplatz

Quelle
Amtseinführung für Leo XIV.: „Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe!” – Vatican News

18.05.2025

Meldung

Während der feierlichen Amtseinführung von Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz übertrugen drei Kardinäle dem Papst die päpstlichen Insignien: Pallium und Fischerring. Diese sind zuvor in einer Prozession vom Grab des Apostels Petrus unter der Kuppel des Petersdoms auf den mit Blumen geschmückten Platz vor der Basilika getragen worden. Sichtlich gerührt nahm der Papst selbige entgegen.

Das Pallium besteht auf weißem Lammfell, ist Ausdruck besonderer Leitungsgewalt und erinnert an das Bild des Guten Hirten. Bevor Kardinal Mario Zenari, apostolischer Nuntius in Syrien, Papst Leo XIV. das Pallium um die Schultern legte, sagte er: “Der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, schenkte dir in deinem Amt reiche Eingebung der Unterscheidungskraft, damit du die Brüder in der Einheit des Glaubens stärken kannst.”

Anschließend sprach Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa, ein Segensgebet für Papst Leo XIV.:

“Gott, Du enttäuschst niemanden, der dich mit gläubigem Sinn anruft…. Gewähre deinem Diener, Papst Leo XIV. deinen Segen und stärke ihn mit der Gabe des heiligen Geistes, damit er in seinem hohen Amt der Größe der Gnade entspreche, die du ihm übertragen hast.”

Kennzeichen des Papstamtes sei “aufopfernde Liebe”

Den Fischerring, der an Petrus, den Fischer erinnert, steckte der philippinische Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, dem neuen Papst an den Finger. Christus, der Sohn des lebendigen Gottes selbst, der seine Kirche auf Fels aufgebaut habe, solle ihm diesen Ring geben. “Heute folgst du dem heiligen Petrus nach im Bischofsamt. Der Geist der Liebe durchdringe dich mit Kraft und Milde, damit du alle, die an Christus glauben in Einheit und Gemeinschaft bewahrst.”

In der anschließenden Predigt erklärte der Papst, “ohne jeglichen Verdienst ausgewählt” worden zu sein. Wörtlich sagte er: “Ich komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.” Kennzeichen des Papstamtes sei “aufopfernde Liebe”, wie Jesus es einst Petrus aufgetragen hatte. Es gehe niemals darum, “andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat”, so der neue Papst.

“Dies ist die Stunde der Liebe”

Weiter rief er zu Frieden, Geschwisterlichkeit, Liebe und Toleranz auf. Mit den Worten von Papst Leo XIII. sagte er: “Wenn das Konzept der Liebe in der Welt die Oberhand gewinnen würde, würde dann nicht jeder Zwist sofort aufhören und wieder Friede einkehren?” Die Kirche sei gerufen, “allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen, damit jene Einheit Wirklichkeit wird, die Unterschiede nicht aufhebt, sondern soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringt.” Dies sei die Stunde der Liebe, so Papst Leo XIV.

Und dies bedeute auch zu dienen und gemeinsam auf dem Weg zu sein. “Lasst uns im Licht und mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird“, so Papst Leo XIV. “Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins.”

An der rund zweistündigen Messe zur Amtseinführung des Papstes haben Hunderte Staats- und Regierungschefs teilgenommen, darunter US-Vizepräsident JD Vance, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sowie Felipe und Letizia von Spanien, Königin Maxima der Niederlande und der englische Prinz Edward.

Papst Leo XIV. ist der erste Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Neben dem US-amerikanischen hat er auch einen peruanischen Pass, da er neun Jahre lang Bischof von Chiclayo in Peru war. Seit 2023 leitete er die Vatikan-Behörde für die Bischöfe. Am 8. Mai wurde er zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt.

DT/dsc

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