Hochfest “Patrona Bavariae“ – Maria, die Schutzfrau und Patronin Bayerns

Bayerns Katholiken begehen am 1. Mai das Hochfest “Patrona Bavariae”. Der Regensburger Weihbischof Josef Graf ermutigte die Gläubigen auf dem Hohen Peißenberg zu treuer Marienverehrung

Quelle
Hoher Peißenberg – Wikipedia
Patrona Bavaria
Patrona Bavariae – Wikipedia

01.05.2025

Meldung

Während die meisten Deutschen am 1. Mai den “Tag der Arbeit” feiern und sich der Muße hingeben, begehen die Katholiken in Bayern das Hochfest der Gottesmutter als “Schutzfrau und Patronin Bayerns” oder schlicht “Patrona Bavariae”. In zahlreichen Gottesdiensten gedenken Gläubige nicht nur des Tages, an dem Herzog Maximilian I. von Bayern die Gottesmutter 1616 zur bayerischen Schutzherrin kürte, sondern auch, um sie zu verehren, ihr zu danken und ihre (persönliche) Anliegen ans Herz zu legen.

In der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf dem Hohen Peißenberg in Oberbayern ermutige denn auch der Regensburger Weihbischof Josef Graf die Gläubigen, in der Verehrung der Muttergottes nicht nachzulassen und sich in allen Anliegen des Lebens vertrauensvoll an sie zu wenden; mit persönlichen Anliegen und Gebeten für andere oder auch mit Bitten um Frieden, der aktuell auch in Europa so bedroht sei. Jesus hätte Maria allen Menschen zur Mutter gegeben. Und wie Mütter sich einfühlsam um ihre Kinder kümmern würden, würde es Maria mit den Kindern Gottes auch tun.

Die Herrlichkeit Jesu bei der Hochzeit zu Kana

Bezugnehmend auf das Evangelium von der Hochzeit zu Kana erklärte der Weihbischof, wie Jesus auf Marias Zuflüstern, auf ihre Bitte, die Brautleute vor einer peinlichen Situation bewahrte als ihnen viel zu früh der Wein ausging. Aber die Verwandlung von Wasser in Wein habe eine noch viel tiefere Bedeutung. Jesus habe das Wunder nicht primär um des Alkoholgenusses willen gewirkt, wie ein schwäbischer Priester es einmal gemeint haben wollte, der als überzeugter Alkoholgegner bemerkte, Jesus habe da nicht seine stärkste Seite gezeigt; auch habe er das Wunder nicht gewirkt, damit es besonders feuchtfröhlich zugehen möge, sondern Jesus habe in diesem Wunder seine Herrlichkeit geoffenbart. “Wein steht hier für Freude und Fülle”, die der Herr den Menschen schenken wolle, so der Weihbischof. Maria sei Dank.

Auch erinnerte der Weihbischof daran, wie es dazu kam, dass Bayern der Muttergottes geweiht ist:

300 Jahre, nachdem Herzog Maximilian I. Maria zur Schutzherrin Bayerns erklärt hatte, kam Papst Benedikt XV. einer Bitte von König Ludwig III. und seiner Frau nach und erhob die seligste Jungfrau Maria durch ein Dekret der Ritenkongregation offiziell zur “Patrona Bavariae” — was Graf eine vorbildliche Zusammenarbeit und Kirche und Staat nannte. Ihr zu Ehren beging das Königreich Bayern den Festtag der Gottesmutter lange Zeit am 14. Mai bis es 1971 im Zuge der Neuordnung der Diözesankalender aufgrund der Kalenderreform endgültig auf den 1. Mai verlegt wurde. In Bayern ist der 1. Mai also trotz allen Aufstellens von Maibäumen also ein Fest der Gottesmutter. Gerade in diesen unruhigen Zeiten ist sie diejenige, zu der der Mensch seine Zuflucht nehmen sollte, befand der Weihbischof.

Die Geschichte gibt ihm Recht: Die Katholiken gewannen 1620 die Schlacht am Weißen Berg bei Prag und im Dreißigjährigen Religionskrieg 1618-1648 wurden Bayerns Hauptstadt München und die Stadt Landshut vor feindlicher Zerstörung bewahrt. Zum Dank wurde auf dem Münchener Marienplatz eine Votivsäule für eine Madonna mit Kind errichtet. Kurfürst Maximilian persönlich stiftete die Mariensäule, auf die eine kostbar vergoldete Marienstatue mit dem Jesuskind gestellt wurde. Die Mariensäule erinnert seit 1638 an den glücklichen Ausgang des Dreißjährigen Kriegs für München.

DT/dsc

Der oberbayerische Hohe Peißenberg wird auch Gnadenberg genannt. Auf 988 Metern Höhe steht die Wallfahrtskirche “Maria Himmelfahrt”. Sie besteht aus zwei Teilen: der spätgotischen Gnadenkapelle aus dem Jahre 1514 – heute im Gewand des Bayerischen Rokoko von 1748 – und die Wallfahrtskirche aus dem Jahre 1619, geschmückt mit dem mächtigen Barockkleid von 1717.

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