Beten mit Leo XIV.: Neuer Papst, alte Anliegen
Alle von Franziskus vorgesehenen Gebets-Anliegen hat Leo bestätigt. Das berichtet Pater Dag Heinrichowski SJ, deutscher Sprecher des weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes. Er erzählt von der bewegten Zeit des Übergangs von Papst Franziskus zu Leo XIV. und sagt: Mit dem neuen katholischen Kirchenoberhaupt gehe das Gebetsnetzwerk gestärkt und zuversichtlich weiter – getragen vom gemeinsamen Gebet und der Vision für eine sozial gerechtere Welt
Quelle
Weltweites Gebetsnetzwerk des Papstes hat neues Führungsteam – Vatican News
Das Video vom Papst mit dem internationalen monatlichen Gebetsanliegen
Mario Galgano – Vatikanstadt
In den letzten Wochen erlebte das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes eine Phase der Unsicherheit – geprägt von dem schlechten Gesundheitszustand und dann Tod von Papst Franziskus, der Sedisvakanz und schließlich dem Konklave. “Wie geht das mit dem Papstvideo, wenn der Heilige Vater im Krankenhaus ist oder kaum sprechen kann?” Diese und ähnliche Fragen hätten das Team intensiv beschäftigt, berichtet P. Dag Heinrichowski SJ, der für die deutschsprachige Kommunikation des Netzwerks zuständig ist.
Das monatliche Gebetsanliegen des Papstes wird traditionell durch ein kurzes Video mit einer persönlichen Botschaft begleitet. Doch im Angesicht der gesundheitlichen Schwäche von Franziskus – und später seines Todes – mussten kreative Lösungen gefunden werden. “Welche Bilder können wir dann zeigen? Welche Aufnahmen sind angemessen?” Das Team entschied sich schließlich für eine kluge Lösung: Archivbilder und Zitate aus früheren Ansprachen, nicht nur von Papst Franziskus, sondern auch von seinen Vorgängern, dem heiligen Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Flexibilität und Improvisation
Die Gebetsmeinung für den Monat Mai – ein Anliegen für gute Arbeitsbedingungen weltweit – wurde so mithilfe früherer Katechesen und päpstlicher Aussagen gestaltet. “Da war viel Flexibilität und Improvisation notwendig”, sagt Heinrichowski, “aber auch eine spürbare Gebetsgemeinschaft, weltweit verbunden im Gebet für Papst Franziskus, das Konklave und nun unseren neuen Papst Leo.”
Alle von Franziskus vorgesehenen Anliegen bestätigt
Kurz nach der Wahl informierte P. Cristobal Fones SJ, der internationale Direktor des Netzwerks, die nationalen Koordinatoren darüber, dass Papst Leo XIV. alle von Franziskus für 2025 vorgesehenen Gebetsanliegen bestätigt habe. Für Heinrichowski ist das mehr als nur eine organisatorische Entscheidung: “Das ist eine schöne Koinzidenz – vielleicht sogar ein Wirken des Heiligen Geistes.”
Soziales ins Zentrum stellen
Leo XIV. gilt als Papst mit einem ausgeprägten sozialen Bewusstsein, der sich bereits mehrfach zu Themen wie künstlicher Intelligenz, Arbeitswelt und sozialer Gerechtigkeit geäußert hat. Dass das erste Gebetsanliegen seines Pontifikats – wie bereits von Franziskus vorgesehen – dem Thema menschenwürdiger Arbeit gewidmet ist, erscheint Heinrichowski sinnbildlich: “Das passt gut zu einem Papst, der das Soziale ins Zentrum stellt.”
“Gespannt, welche Herausforderungen und Farbtöne der neue Papst dem Gebetsnetzwerk geben wird – und sehr zuversichtlich”
Auch der Blick auf die kommenden Monate bestätigt diesen Eindruck. Im Juni richtet sich das Gebet auf das Mitgefühl in der Welt – ein Anliegen, das sich eng an die Spiritualität des Herzens Jesu anlehnt. Für Heinrichowski ist auch das ein Zeichen: “Im Wappen des neuen Papstes findet sich das Herz – inspiriert von einem Wort des heiligen Augustinus: ‘Dein Wort hat mein Herz durchbohrt.’ Das Motiv von Barmherzigkeit und Zugewandtheit zur Welt passt gut zu diesem neuen Pontifikat.”
Die erste Zeit mit Leo XIV. zeigt für das Gebetsnetzwerk nicht nur Kontinuität, sondern auch die Chance auf neue Impulse. Heinrichowski blickt erwartungsvoll in die Zukunft: “Ich bin gespannt, welche Herausforderungen und Farbtöne der neue Papst dem Gebetsnetzwerk geben wird. Aber ich bin sehr zuversichtlich – und freue mich darauf, mit ihm und vielen Menschen weltweit weiterhin im Gebet verbunden zu sein.”
vatican news, 16. Mai 2025
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