Vom Zweifel zum Glauben am Ostermontag

Vom Zweifel zum Glauben am Ostermontag: Was die Emmaus-Geschichte zeigt

Quelle
Emmaus | Suchergebnisse | katholisch-informiert.ch

Von Alexander Folz

Redaktion – Montag, 21. April 2025

Am Ostermontag steht die Emmaus-Erzählung im Mittelpunkt – jene biblische Geschichte, in der zwei Jünger dem auferstandenen Jesus begegnen, ihn jedoch zunächst nicht erkennen.

Diese Erzählung zeigt den Weg vom Zweifel zum Glauben und inspiriert Christen bis heute zum sogenannten “Emmausgang”, also zu einem gemeinsamen Spaziergang, bei dem die Gläubigen die Begegnung mit Jesus im gemeinsamen Unterwegssein nachempfinden.

Im letzten Kapitel des Lukas-Evangeliums wird von zwei Jüngern berichtet, die am Tag der Auferstehung Jesu von Jerusalem nach Emmaus unterwegs waren. Einer von ihnen hieß Kleopas, der andere bleibt namenlos. Die Strecke betrug etwa 60 Stadien – rund elf Kilometer.

Auf dem Weg sprachen sie über die erschütternden Ereignisse der vergangenen Tage: die Kreuzigung und den Tod Jesu. “Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten.”

Als der unbekannte Begleiter sie nach dem Grund ihrer Trauer fragte, antworteten sie ihm verwundert: „Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?“

Die beiden Jünger schilderten ihre zerbrochene Hoffnung: „Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.“

Sie erzählten auch von den verwirrenden Berichten der Frauen, die sein Grab leer gefunden hatten und von Engeln berichteten, die verkündet hatten, dass Jesus lebe.

Daraufhin begann der Fremde, ihnen die Heilige Schrift auszulegen: „Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen?“ Er erklärte ihnen sodann, „ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“.

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Als sie in Emmaus ankamen, tat Jesus so, als wolle er weitergehen. Die Jünger aber drängten ihn: „Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt!“ Beim gemeinsamen Mahl geschah dann das Entscheidende – sie erkannten ihn bei der Brotbrechung.

Die beiden sprachen zueinander: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete?“ Noch in derselben Stunde kehrten sie nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern von ihrer Begegnung zu berichten.

Aus der biblischen Erzählung hat sich ein bis heute lebendiger Brauch entwickelt, nämlich der „Emmausgang“. Besonders in Süddeutschland und Österreich, aber auch in Ungarn, ist diese christliche Praxis verbreitet. Die Gläubigen unternehmen dabei einen geistlichen Spaziergang mit Gebet und Gesang am frühen Morgen des Ostermontags.

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