Applaus für den Frieden

Die auf dem Petersplatz versammelte Menge zeigt beim Requiem für Franziskus den Großen dieser Welt, dass sie sich nach einem Schweigen der Waffen sehnt

Quelle
Ein Papst des Respekts und der Brüderlichkeit | Die Tagespost

26.04.2025

Guido Horst

Zum ersten Mal brandete in der Menge auf dem Petersplatz während der Predigt des Kardinaldekans starker Applaus auf, als Kardinal Giovanni Battista Re den verstorbenen Papst als unermüdlichen Mahner zum Frieden würdigte. Staats- und Regierungschefs aus aller Welt hörten zu, wie der 91-jährige Kardinal daran erinnerte, dass Franziskus “unermüdlich seine Stimme erhoben” hat, “um Frieden zu erbitten und zur Vernunft aufzurufen, zu ehrlichen Verhandlungen, um mögliche Lösungen zu finden”, da der Krieg “für alle immer eine schmerzhafte und dramatische Niederlage” sei.

Vor der Messe hatten Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj über den Krieg in der Ukraine gesprochen – ein Waffenstillstand scheint in greifbarer Nähe zu sein. Der Ball liegt allerdings im Spielfeld Russlands, dessen Präsident – verständlicherweise – nicht nach Rom gekommen war. Putin hatte seine Kultusministerin zum Requiem für Franziskus geschickt.

200.000 Gläubige auf dem Petersplatz

Nach jeder Begegnung mit Menschen habe Franziskus die Menge gebeten, für ihn zu beten, meinte Kardinal am Ende seiner Predigt und fügte an:

“Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen”.

Vielleicht erwirkt der “in das Haus des Vaters zurückgekehrte“ Papst jetzt von den himmlischen Fürsprechern und Mächten das Wunder des Friedens, nach dem sich nicht nur die Menschen in der Ukraine und ganz Europa sehnen, sondern auch viele im Heiligen Land und in den Konfliktgebieten Afrikas.

Gott wirkt auch heute. Die Staatspräsidenten und Regierungschefs, die heute vom Sagrato auf die ungefähr 200.000 Gläubigen auf dem Petersplatz und die Via della Conciliazione blickten, haben eine applaudierende Menge erlebt, die kriegsmüde ist und sich nach einem Ende der Bilder von zerbombten Wohnhäusern, Spitälern und Schulen sehnt.

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