Voderholzer fordert Rückbesinnung auf kirchliche Kernthemen
Die würdige Feier der Liturgie und die Verkündigung von Wahrheiten unabhängig von vermeintlichen gesellschaftlichen Erwartungen seien entscheidend, um Relevanz zu gewinnen, so der Regensburger Bischof
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Bischof Voderholzer (83)
28.01.2025
Meldung
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat anlässlich des 12. Jahrestages seiner Bischofsweihe im Regensburger Dom zur Rückbesinnung auf die grundlegenden Aufgaben der Kirche aufgerufen, um deren gesellschaftliche Bedeutung zu stärken. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung dokumentierten einen “Relevanzverlust” von Kirche und Religion im gesellschaftlichen Leben, der für viele Beobachter besorgniserregend sei, erklärte der Regensburger Bischof am Samstag in seiner Predigt anlässlich des Weihejubiläums im Regensburger Dom.
Relevanz könne nicht direkt angestrebt werden, sondern sei, ähnlich wie das Streben nach Glück, eine “Nebenwirkung”, so der 65-Jährige. Glück sei keine direkte Zielsetzung, sondern eine Nebenwirkung sinnvollen Handelns und selbstvergessener Hingabe an eine Aufgabe oder Person. “Wer unbedingt relevant sein will, macht sich lächerlich”, erklärte Voderholzer.
Kirche sein, “gut und treu zum Evangelium”
Der Bischof betonte stattdessen: “Wir müssen – befreit von der krampfhaften Sorge, unbedingt relevant zu sein – eben Kirche sein, und das gut sein und treu zum Evangelium.” Die Kirche könne ihre Rolle in der Gesellschaft durch die Erfüllung ihrer Grundvollzüge behaupten: Liturgie, Martyria und Diakonie. Besonders der sozial-caritative Bereich trage zur Wahrnehmung der Kirche bei, auch wenn dieser oftmals nicht bewusst mit ihr in Verbindung gebracht werde.
Ebenso sei die würdige Feier der Liturgie und die Verkündigung von Wahrheiten unabhängig von vermeintlichen gesellschaftlichen Erwartungen, entscheidend, um Relevanz zu gewinnen. Mit Blick auf den Lebensschutz erklärte Voderholzer: “Wir werden als Kirche das sagen, was wir immer gesagt haben.” Und er betonte wörtlich: “Selbst wenn wir unter den letzten sein sollten, die das im Grundgesetz verbriefte Lebensrecht von der Zeugung bis zum natürlichen Tod hochhalten und verteidigen, wir werden es auch weiter tun, weil es notwendig ist und der Wahrheit des Menschen entspricht, genauso wie die Schöpfungswirklichkeit des Menschen, der von Gott geschaffen ist als Mann oder Frau.”
Ein Verzicht auf diese klassischen Themen, in der Hoffnung, wieder Relevanz zurückzugewinnen, würde das Gegenteil zur Folge haben, so der Regensburger Bischof. Zudem rief Voderholzer dazu auf, das Heilige Jahr zu nutzen, um der Sehnsucht vieler Menschen nach Spiritualität, Transzendenz und Tiefgang entgegenzukommen.
DT/jna
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