Vorweihnachtliche Kirchenschändung
Ungeschminkt – Während es Meldestellen für antisemitische Vorfälle und “Islamophobie” gibt, schaffen es verbrannte Bibeln und Drohungen gegen Christen in keine Christenfeindlichkeitsstatistik
Quelle
Immer mehr Gewalttaten gegen Christen | Die Tagespost
Was ist Religionsfreiheit?
Global: Bericht zur Religionsfreiheit von Christen
30.11.2024
Während mancherorts bereits die ersten Weihnachtsmärkte den Duft dampfenden Glühweins verströmen, bauen parallel die städtischen Dienste Gitterzäune und Betonpoller auf, um die Zufahrten zu denselben gegen weniger adventlich gestimmte Attentäter zu schützen. So verhaftete die Polizei in Schleswig-Holstein einen 17-jährigen Deutsch-Türken, der wohl geplant hatte, dem ein oder anderen Weihnachtsmarkt ein jähes Ende zu setzen.
Währenddessen wurde in Hamburg vergangene Woche ein Mann zu 3 .000 Euro Strafe verurteilt, weil er eigenmächtig und auf eigene Kosten den Kindern einen festlich geschmückten Tannenbaum vor die Kita stellte, obwohl doch die progressive Kitaleitung beschlossen hatten, ganz kultursensibel auf christliche Spurenelemente in der Adventszeit zu verzichten, um die religiösen Gefühle nichtchristlicher Kinder nicht zu sehr zu verletzen.
Die Kirchen schweigen sich aus
Zeitgleich veröffentlichten sowohl das Menschenrechtsbüro (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenhalt in Europa (OSZE) als auch die Dokumentationsstelle “Observatory on Intolerance and Discrimination Against Christians In Europe (OIDAC)” mit Sitz in Wien ihre aktuellen Zahlen zu Angriffen gegen Christen und ihre Gotteshäuser. Aber es ertönt auch in der Kirche kein Aufschrei, wenn sich die Zahl der Angriffe auf christliche Kirchen innerhalb eines Jahres von 135 Fällen im Jahr 2022 auf 277 Fälle im Jahr 2023 verdoppelt und Deutschland damit den größten Anstieg in ganz Europa verzeichnet. Und in dieser Zahl sind nur jene Angriffe, Drohungen und Sachbeschädigungen enthalten, die vom Bundeskriminalamt BKA als “politisch motiviert” gewertet und damit für die Statistik überhaupt registriert werden.
Zählt man jene Vorfälle hinzu, die die Landeskriminalämter zusätzlich verzeichnen, schnellt die Zahl der Delikte gegen christliche Kirchen gar auf die schwindelerregende Zahl 2.000 hoch. Unser Land besitzt Meldestellen für antisemitische Vorfälle und gar staatliche Stellen zur Dokumentation von “Islamophobie“, während es in Sachsen nicht einmal eine verbrannte Bibel vor einer Kirche in Leipzig oder ein Drohbrief gegen alle Gemeindemitglieder mit beigelegter Streichholzschachtel in die BKA-Statistik für “Christenfeindlichkeit” schafften.
Sind Christen Religionsangehörige zweiter Klasse?
Wieso nicht? Wäre man genauso sorglos in der Einschätzung, wenn eine Synagoge so einen Brief bekäme oder ein Koran vor einer Moschee brennt? Nun kann man eine Kirche auf mehrere Arten schänden: Faktisch durch Vandalismus, oder indem man sie als Christ oder gar als Amtsträger ungeschützt ihren Feinden überlässt und dazu schweigt, wenn ihre Häuser und ihr Personal zunehmend Zerstörungen und Bedrohungen ausgesetzt sind. Eine stille, aber weit weniger heilige Nacht ruht über dem Thema Christenfeindlichkeit in Deutschland, denn viel zu sehr sind die christlichen Verwaltungseinheiten mit ihrem eigenen Mea Culpa beschäftigt oder der Sorge, mit Verkündigung ihrer frohen Botschaft die religiösen Gefühle von bislang Nichtgläubigen zu wecken. Das wollen wir nun wirklich nicht riskieren.
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Birgit Kelle
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