Notre-Dame ab dem 8. Dezember für Gläubige offen *UPDATE
5 Jahre nach dem Grossbrand – Notre-Dame ab dem 8. Dezember für Gläubige offen
Quelle
Notre Dame
*US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame nach Paris
US-Bischöfe laden die lokalen Kirchen zum Läuten zur Wiederweihe von Notre Dame de Paris ein
Feierlichkeiten, Liturgien, Besucher-App und Uhrzeiten: Das Erzbistum Paris gibt erste Details zur Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale bekannt.
13.11.2024
In gut drei Wochen ist es soweit: Am 7. und 8. Dezember wird die Kathedrale Notre-Dame de Paris nach fünfjährigen Restaurierungsarbeiten wiedereröffnet. Das Erzbistum Paris gab am Mittwoch erste Details zu den Eröffnungsfeierlichkeiten und den Modalitäten zum Besuch des weltbekannten Gotteshauses bekannt.
Die offizielle Eröffnungszeremonie findet am späten Nachmittag des 7. Dezember statt und beginnt mit einer Rede von Staatspräsident Emmanuel Macron auf dem Vorplatz von Notre-Dame. Im Vorfeld hatte es Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob Präsident Macron vor oder in der Kathedrale sprechen wird. Besitzer des Gotteshauses und Träger der Restauration ist der französische Staat, das Erzbistum Paris der alleinige Nutznießer.
Eröffnung durch Erzbischof und Staatspräsident
Die feierliche Öffnung des Kirchenportals durch Erzbischof Laurent Ulrich sowie die “Erweckung” der Orgel gehören zur anschließenden liturgischen Zeremonie, die mit dem Magnifikat, einem Vaterunser, dem Segen und dem “Te Deum” enden wird. Der Abend soll in ein kulturelles Programm münden, an dem auch den Kirchenmusikern von Notre-Dame ein besonderer Platz eingeräumt wird.
Am 8. Dezember zelebriert Erzbischof Ulrich um 10.30 Uhr die erste heilige Messe in der restaurierten Kathedrale, ebenfalls in Anwesenheit von Staatspräsident Macron. Die Liturgie beginnt mit der feierlichen Weihe des neuen Altars. Neben 150 Bischöfen aus Frankreich und der ganzen Welt nehmen Gläubige der Pfarrei von Notre-Dame und hilfsbedürftige Personen teil. Im Anschluss an die Messe wird für Letztere ein Buffet gegeben. Die Liste der Staats- und Regierungschefs anderer Länder, die zu den Feierlichkeiten am 7. und 8. Dezember geladen werden, befindet sich noch in Abstimmung zwischen Erzbistum und Elysée-Palast.
Feierliche Oktave und verlängerte Besuchszeiten
Die Eröffnung von Notre-Dame dauert anschließend in Form einer feierlichen Oktave bis zum 15. Dezember an. Jeden Tag findet in diesem Rahmen eine heilige Messe für einen anderen Personenkreis statt: für die Priester, Diakone, Seminaristen und Diözesanangestellten, für religiöse Gemeinschaften, Spender, sozial-caritative Vereine, Handwerker, Schüler und Feuerwehrleute. Am 13. Dezember um 16.30 Uhr kehrt die Dornenkrone zurück nach Notre-Dame.
Ab dem 8. Dezember ist die Kathedrale auf kostenlose Vorreservierung von 17.30 bis 22 Uhr für Besucher offen. Schon die Abendmesse am 8. Dezember ist – ebenfalls auf Vorreservierung – für Gläubige zugänglich. Von Montag, den 9., bis Freitag, den 13. Dezember sind die Besuchszeiten von 15.30 bis 22 Uhr, am Samstag, den 14. und Sonntag, den 15., von 15.30 bis 20 Uhr. Heilige Messen finden während der Oktave täglich um 10.30 Uhr – zelebriert durch Erzbischof Ulrich – und 18.30 Uhr statt. Ab dem 16. Dezember kehrt die Kathedrale zu ihren täglichen Öffnungszeiten von 7.45 Uhr bis 19 Uhr und drei täglichen heiligen Messen (Sonntags vier) zurück.
Eine neue App für Reservierungen und Besuche
Über den Internetauftritt der Kathedrale und eine App, die Ende November an den Start geht, können Besucher kostenlos ihre Besuchs- oder Gebetszeit reservieren. Reservierungen sind ab 48 Stunden vor dem jeweiligen Besuch möglich. Besucher dürfen auch ohne Vorreservierung ihr Glück versuchen, wobei angemeldete Wallfahrtsgruppen und Personen mit Reservierung den Vorrang haben. Seit Ostern 2024 konnten sich Pilgergruppen bei der Wallfahrtsleitung der Kathedrale anmelden. 37.000 Pilger haben für die nächsten Monate bereits ihren Besuch angekündigt.
Die Besuchs-App richtet sich sowohl an Gläubige als auch an Touristen und enthält praktische Informationen zu Gebetszeiten, Konzerten und Führungen sowie einen Audioguide und Informationen für einen individuellen Besuch der Kathedrale.
Besuch der Kathedrale bleibt kostenlos
“Wir bekommen endlich den Mittelpunkt unseres geistlichen Lebens in Paris zurück”, freute sich Erzbischof Laurent Ulrich anlässlich der Pressekonferenz des Erzbistums am Mittwochmorgen. Es sei sein expliziter Wunsch, dass die Kathedrale auch zukünftig vor allem ein Ort des Gebets sei, aber auch für Touristen und Besucher offenbleibe. Vor Kurzem hatte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati angeregt, für touristische Besuche der Kathedrale ein Eintrittsgeld zu verlangen, um mit dem Erlös andere Kirchenbauten in Frankreich zu sanieren. Das Erzbistum hatte dies umgehend zurückgewiesen. Notre-Dame sei für Katholiken nicht nur ein Ort, an dem Gott selbst wohne, sondern auch ein Ort der Begegnung zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen, betonte Erzbischof Ulrich.
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