Schreiben des Heiligen Vaters an die Katholiken im Nahen Osten

Zum Jahrestag des verheerenden Hamas-Anschlags in Israel hat Papst Franziskus einen emotionalen Brief an die Christen im Nahen Osten veröffentlicht. Darin drückt er seine Nähe zu den leidenden Menschen aus und ruft eindringlich zum Gebet, Fasten und zu einem friedlichen Miteinander auf

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Schreiben des Heiligen Vaters an die Katholiken im Nahen Osten

Zum Jahrestag des verheerenden Hamas-Anschlags in Israel hat Papst Franziskus einen emotionalen Brief an die Christen im Nahen Osten veröffentlicht. Darin drückt er seine Nähe zu den leidenden Menschen aus und ruft eindringlich zum Gebet, Fasten und zu einem friedlichen Miteinander auf.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Am Jahrestag des Hamas-Anschlags auf Israel hat Papst Franziskus einen berührenden Brief an die Christen im Nahen Osten veröffentlicht. In seiner Botschaft, die an diesem Montag bekanntgegeben wurde, richtet das katholische Kirchenoberhaupt sein Wort an die “kleine, hilflose Herde”, die trotz der Spirale der Gewalt in der Region unermüdlich nach Frieden strebe. “Ich denke an euch und bete für euch”, beginnt der Papst seinen Brief, in dem er nicht nur die verheerenden Auswirkungen des Krieges beklagt, sondern auch die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft anprangert, den Krieg zu beenden.

Der Brief fällt auf den Jahrestag des Hamas-Angriffs, der den israelisch-palästinensischen Konflikt erneut angeheizt hat. Papst Franziskus beschreibt, wie sich seitdem der Hass in einer Spirale der Gewalt entladen habe. “Blut und Tränen fließen”, schreibt er, während der “Wunsch nach Rache” wachse. Er kritisiert die Ohnmacht der Weltmächte, die Waffen zum Schweigen zu bringen und das Leiden zu beenden. Trotz der jahrzehntelangen Konflikte hätten die Verantwortlichen scheinbar nichts aus der Geschichte gelernt, so der Papst.

Krieg ist immer eine Niederlage

Franziskus erneuert seine Überzeugung, dass Krieg immer eine Niederlage sei und Waffen keine Zukunft aufbauen könnten. “Die Geschichte beweist dies”, betont er, “und doch scheinen uns die jahrelangen Konflikte nichts gelehrt zu haben.” In seiner Botschaft ruft der Papst erneut dazu auf, die Waffen des Glaubens – Gebet und Fasten – als Mittel gegen den “wahren Feind” einzusetzen: den “Geist des Bösen”, der den Krieg schüre.

Besonders wendet sich der Papst an die Christen in den heiligen Ländern, die “trotz allem zu beten und zu lieben verstehen”. Er vergleicht sie mit einem Samenkorn, das von der Erde bedeckt scheint, aber dennoch den Weg zum Licht findet. “Ihr seid Sprossen der Hoffnung”, schreibt er, und ermutigt sie, sich nicht von der “Finsternis” des Krieges erdrücken zu lassen. Trotz des Hasses und der Gewalt seien sie Zeugnisse für Liebe und Begegnung in einer Welt, die immer mehr von Konfrontation und Spaltung geprägt sei.

Besondere Verantwortung

Franziskus betont dabei die besondere Verantwortung der Christen im Nahen Osten, die oft als „Märtyrer“ bezeichnet werden, weil sie inmitten des Krieges weiterhin nach Frieden und Gerechtigkeit streben. Mit dem „Herzen eines Vaters“ wendet er sich an die Gläubigen und fordert sie auf, weiterhin für Frieden zu beten und sich der Logik des Bösen nicht zu unterwerfen. „Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“, zitiert er das Evangelium nach Matthäus, als er den Christen für ihre Standhaftigkeit und ihren Glauben dankt.

Besonders eindringlich drückt der Papst seine Nähe zu den leidenden Menschen in Gaza aus. „Ich bin bei euch, die ihr gezwungen seid, eure Häuser zu verlassen, die Schule und die Arbeit aufzugeben, auf der Suche nach einem Ziel, um den Bomben zu entkommen“, schreibt er. Er erinnert an die Mütter, die ihre Kinder verloren haben, an die Kinder, denen das Recht zum Spielen genommen wurde, und an die Familien, die in ständiger Angst leben. In klaren Worten spricht der Papst die Intrigen der Mächtigen an, die die Menschen vor Ort zum Opfer machen.

„Ich bin mit euch, die ihr nach Frieden und Gerechtigkeit dürstet“

„Ich bin mit euch, die ihr nach Frieden und Gerechtigkeit dürstet“, bekräftigt Franziskus und lobt diejenigen, die sich nicht der Logik des Bösen unterwerfen. Dabei schließt er auch all jene in seine Worte des Dankes ein, die den Leidenden vor Ort helfen – egal, welcher Konfession oder Religion sie angehören würden.

Papst Franziskus beendet seinen Brief mit einem erneuten Appell an die Christen und an alle Gläubigen weltweit: „Bitte, lasst uns dem Gebet Zeit widmen und die rettende Kraft des Fastens wiederentdecken.“ Er fordert dazu auf, die Waffen der Liebe – Gebet und Fasten – gegen das Böse einzusetzen und dem Frieden den Vorrang zu geben. Gleichzeitig bedankt er sich bei den Bischöfen und Priestern, die den Trost Gottes in die Einsamkeit der Menschen bringen, und ermahnt sie, alle Spaltungen und Ambitionen hinter sich zu lassen, um ihrem Volk zu dienen.

Mit einem Segen und dem Aufruf, auf die Gottesmutter Maria, die Königin des Friedens, zu vertrauen, schließt Papst Franziskus seinen Brief und umarmt die Gläubigen im Nahen Osten „von Herzen“.

(vatican news)

 

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07. Oktober 202

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