Selenskyj weist Sorge des Papstes bezüglich Religionsfreiheit zurück

Neues Ukraine-Gesetz – Der ukrainische Präsident sieht Papst Franziskus von Russlands Propaganda beeinflusst. Das neue Gesetz, Grund der Papst-Kritik, schütze die “Ukrainische Orthodoxie vor der Abhängigkeit von Moskau”

Quelle
Ukraine – Wikipedia
Ukraine: Caritas sieht katastrophale Lage nach russischen Angriffen – Vatican News

28.08.2024

Meldung

Nachdem Papst Franziskus Kritik am neuen ukrainischen Gesetz geübt und seine Sorge um die Religionsfreiheit geäußert hatte, verteidigte es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem Worten: Russische Propaganda hätte den Papst zu der Kritik verleitet. Laut einem Bericht der katholischen Nachrichtenagentur (KNA) vom Mittwoch äußerte sich Selenskyj am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz in Kiew.

Seiner Ansicht nach beeinflusst Moskau verschiedene religiöse Institutionen in Europa. Die Ukraine müsse daher laufend die wahren Sachverhalte bekannt machen, sonst “ist alles mit Informationen aus Russland gefüllt”. Es sei wichtig, den Kontakt zum Vatikan, zu Italien, ganz Europa und den Vereinigten Staaten nicht zu verlieren. Das neue ukrainischen Gesetz richtet sich gegen die als moskaunah geltende Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) und sieht gerichtliche Verbote von religiösen Organisationen vor, die mit Russland verbunden sind.

Ukrainische Orthodoxie schützen

Noch am Wochenende hatte der ukrainische Staatschef betont, das Gesetz schütze die “Ukrainische Orthodoxie vor der Abhängigkeit von Moskau und garantiert die Würde der Heiligtümer unseres ukrainischen Volkes”. Dem Bericht zufolge geben Abgeordnete als Ziel ihres Vorstoßes an, die UOK zu verbieten, wenn sie sich nicht vollständig vom orthodoxen Moskauer Patriarchat trenne; seit 2022 wurden rund zwei Dutzend Geistliche wegen Spionage für den russischen Geheimdienst oder wegen Rechtfertigung des Angriffskriegs Russlands verurteilt.

Papst Franziskus hatte am Sonntag mit Blick auf das neue Gesetz seine Sorge über die Religionsfreiheit in der Ukraine geäußert. Beten sei kein Verbrechen, stellte er fest. Jeder Mensch solle beten dürfen, und zwar in der Kirche, die er als die seine ansehe. Wörtlich sagte er: “Bitte, keine christliche Kirche sollte direkt oder indirekt verboten werden. Kirchen sind unantastbar!”

Die UOK wurde im Dezember 2018 mit Hilfe des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. gegründet. Die ukrainische Regierung unterstützt die mit dieser Institution konkurrierende Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), zu der sich neuesten Umfrage zufolge deutlich mehr Ukrainer bekennen als zur UOK.

DT/dsc

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