23. August – Die heilige Rosa von Lima

Eine zu Lebzeiten berühmte Heilige gab Zeugnis für die entscheidende Rolle von Frauen bei der Verkündigung des Evangeliums

Quelle
Heilige Rosa von Lima
Hl. Rosa von Lima – Informationen über die Heiligen des Tages – Vatican News
Venezuela, Ecuador, Peru, Trinidad-Tobago (26. Januar – 5. Februar 1985) | Johannes Paul II. (vatican.va)

22.08.2024

Regina Einig

Die heilige Rosa von Lima kam am 20. April 1586 im Vizekönigreich Peru in einer kinderreichen Familie mit dreizehn Kindern zur Welt, ihr bürgerlicher Name war Isabel Flores de Oliva. Den Rufnamen Rosa in der Familie verdankte sie ihrem guten Aussehen und einer Vision ihrer Mutter: Diese hatte gesehen, wie sich das Gesicht des Mädchens in eine Rose verwandelte.

Rosa betete schon als Kind intensiv und schreckte auch vor Bußübungen nicht zurück. 1597 empfing sie die Firmung durch den heiligen Bischof Toribio Alfonso de Mogrovejo y Robledo (1538–1606), der die Diözese Lima 1581 nach jahrelanger Vakanz in verwahrlostem Zustand übernommen und saniert hatte. Ihre Mutter wollte die gutaussehende junge Frau verheiraten und stellte sich den Plänen ihrer Tochter entgegen.

Leben in Abgeschiedenheit und Askese

Der Überlieferung zufolge lehnte Rosa alle Kandidaten ab und schnitt ihr Haar ab, um unattraktiv zu werden. Als Vorbild wählte sie die heilige Katharina von Siena. Rosa legte ein privates Gelübde ab, ehelos zu bleiben. Schließlich akzeptierten die Eltern die geistliche Lebensform ihrer Tochter.

1606 wurde Rosa Dominikanertertiarin und zog sich in eine Einsiedelei im elterlichen Garten zurück. Ihre Klosterpläne ließen sich nicht umsetzen, da es zu dieser Zeit in Lima keinen Dominikanerinnenkonvent gab. In ihrer Einsiedelei lebte sie in strenger Askese und Buße, fastete und gönnte sich nur wenig Schlaf.

Bereits zu Lebzeiten eine Berühmtheit

Sie konnte gut sticken und stellte Handarbeiten her, um die Armen zu unterstützen. Ebenso gärtnerte sie mit Erfolg und leistete damit einen Beitrag zum Familienunterhalt. Zu Lebzeiten war sie bereits eine Berühmtheit. Sie stand im Austausch mit einigen Jesuitenmissionaren. Am 24. August 1617 starb sie in Lima im Ruf der Heiligkeit und erhielt ein ehrenvolles Begräbnis.

Bald nach ihrem Tod wurden die ersten Berichte über Wunder, die sich auf ihre Fürsprache hin ereignet hatten, bekannt. Bereits 1664 verfasste ein Dominikaner die erste Biografie über Rosa. Rosa wurde 1668 als erste Lateinamerikanerin seliggesprochen. Papst Clemens X. sprach sie 1671 heilig.

Erste Heilige Amerikas

Sie wird als Patronin Lateinamerikas und der Philippinen sowie als Patronin der Gärtner und Floristen verehrt. An der Stelle, an der einst ihr Elternhaus stand, steht heute eine nach ihr benannte Kirche, die ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel in Lima ist.

Der heilige Johannes Paul II. verehrte 1985 in Lima die Reliquien der heiligen Rosa und würdigte ihre Rolle für die Evangelisierung: “Die erste Heilige Amerikas, Rosa von Lima, war mit ihrem einfachen und strengen Leben, ihrem sanften Charakter, ihren glühenden Worten und ihrem Apostolat unter den Armen, den Indianern und den Kranken auch eine unerschrockene Evangelisatorin, ein beredtes Zeugnis für die entscheidende Rolle, die die Frauen bei der Verkündigung des Evangeliums gespielt haben und weiterhin spielen.”

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