Bulgarien: Neues Oberhaupt für orthodoxe Kirche
Bulgariens orthodoxe Kirche hat den Metropoliten Daniil aus der Donaustadt Widin zu ihrem neuen Patriarchen gewählt. Für den 52-Jährigen stimmten am Sonntag in einer Stichwahl 69 Geistliche und Laien bei einem Landeskonzil in der Hauptstadt Sofia. Laut der Nachrichtenagentur BTA erhielt der einzige Gegenkandidat, Metropolit Grigorij (Cvetkov) aus Wraza, 66 Stimmen
Quelle
Metropolit Daniil wird Bulgariens neuer Patriarch – DOMRADIO.DE
Alexander-Newski-Kathedrale (Sofia) – Wikipedia
Die Inthronisation des neuen Patriarchen soll heute in der Alexander-Newski-Kathedrale, der Patriarchalkathedrale der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, in Sofia stattfinden. An der Feier wollen auch der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, sowie der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. teilnehmen, wie die Katholische Nachrichten-Agentur berichtet.
Daniil wurde am 2. März 1972 geboren. Er begann 1996 in Sofia Anglistik zu studieren, entschied sich im Jahr darauf jedoch zum Theologiestudium und trat ins Kloster ein. Von 2010 bis 2018 sammelte er als Vikar von Joseph, dem Metropoliten der Vereinigten Staaten von Nordamerika und Australiens, Auslandserfahrung, bis er Metropolit der Donaustadt Widin wurde.
Kirchenversammlung aus Geistlichen und Laien wählte Daniil
Der neue Patriarch wurde von einer Kirchenversammlung gewählt, die sich aus Geistlichen und Laien zusammensetzt. Ihr gehören alle Metropoliten und Bischöfe der Bulgarisch-orthodoxen Kirche an. Dazu kommen fünf Vertreter jeder Diözese (drei Geistliche und zwei Laien) und zehn Vertreter der Metropolie von Sofia (sechs Geistliche und vier Laien). Die Bulgarisch-orthodoxe Kirche hat 13 Metropolien in Bulgarien und zwei im Ausland. Weiters gehören der Kirchenversammlung Repräsentanten theologischer Bildungseinrichtungen sowie Mönche und Nonnen an.
Hintergrund
Von den rund sechseinhalb Millionen Bulgaren gelten etwa zwei Drittel als orthodox. Nur einige Zehntausend sind Katholiken. Rund zehn Prozent gehören dem Islam an. Allerdings nimmt auch in Bulgarien die Tendenz einer Säkularisierung zu.
kap – vn, 30. Juni 2024
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