Alle Wege führen nach Rom
Alle Wege führen nach Rom: Papst trifft Ministranten auf dem Petersplatz
Quelle
Ministrantentreffen in Rom: Die Papstansprache im Wortlaut
Papst Franziskus bei Messdiener-Wallfahrt in Rom: Petersplatz mit Ministranten “noch viel schöner” (catholicnewsagency.com)
Für die jungen Teilnehmer der 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt war es das absolute Highlight ihres Besuchs in der Ewigen Stadt: Das Abendgebet mit Papst Franziskus am Dienstagabend auf dem Petersplatz. Trotz sengender Hitze war es ein buntes Fest des Glaubens. Den Jungen und Mädchen dankte der Pontifex dafür, dass sie “miteinander die Freude teilen, zu Jesus zu gehören und Diener seiner Liebe zu sein.”
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
Zum ersten Mal seit sechs Jahren sind Ministranten aus ganz Europa wieder zum Papst nach Rom gepilgert. Für die Jungen und Mädchen eine Gelegenheit, die Zugehörigkeit zu einer weltweiten Gemeinschaft zu erfahren, und natürlich auch dafür, die Ewige Stadt besser kennenzulernen.
Der Großteil der rund 50.000 Teilnehmer war aus dem deutschen Sprachraum angereist, und das spiegelte sich auch in der Gestaltung des Abends wider: viele Gebete wurden auf Deutsch gesprochen, was auch für die musikalische Begleitung galt; und auch die italienische Katechese des Papstes wurde – wie oft bei Papstreisen ins Ausland üblich – auf dem Petersplatz ins Deutsche übersetzt. Sogar Papst Franziskus selbst kam das ein oder andere deutsche Wort über die Lippen. Er hat ja bei Aufenthalten in Deutschland in den 1980er Jahren etwas Deutsch gelernt. Da das aber lange her ist, beschränkt er sich in der Regel auf Italienisch und Spanisch.
Losgegangen war es bereits um 16 Uhr mit einem bunten Vorprogramm mit Liedern und Gebeten. Dabei hatten die jungen Messdiener auch Gelegenheit, sich mit ihren “Kollegen” aus anderen Ländern auszutauschen. Als Papst Franziskus etwas früher als geplant gegen 17.40 Uhr sichtlich gut gelaunt dazukam, erwartete ihn auf dem Petersplatz bereits ein Meer von bunten Pilgerkappen – und ein tosender Applaus. Für das Ministrantentreffen war das Kirchenoberhaupt ja sogar bereit gewesen, seine Sommerpause zu unterbrechen.
Der Pontifex betont immer wieder, dass Ministranten nicht nur einen wertvollen Dienst in der Liturgie verrichten, sondern auch Vorbilder für andere seien und stolz sein könnten auf das, was sie tun.
In seiner Katechese dachte der Papst über die Bedeutung des Leitwortes dieser 13. Ministrantenwallfahrt nach: “Mit dir”
“Eure Erfahrung des Dienens in der Liturgie lässt mich daran denken, dass das erste Subjekt, der Protagonist dieses “mit dir” Gott ist,” so Franziskus. “Jesus sagte: “Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen” Und das verwirklicht sich in der Heiligen Messe, in der Eucharistie, bis zum Äußersten: Dort wird das “mit dir” zur realen und konkreten Gegenwart Gottes im Leib und Blut Christi. Der Priester sieht, wie sich dieses Geheimnis jeden Tag in seinen Händen ereignet; und auch ihr erlebt es, wenn ihr am Altar dient.”
Und dieses “mit dir” Jesu werde dank seiner Liebe zu unserem “mit dir”, das wir anderen schenken könnten.
Wörtlich sagte der Papst:
“Und das, liebe Jungen und Mädchen, ist das Entscheidende… Auf diese Weise können wir sein Gebot erfüllen: “Liebt einander, wie ich euch geliebt habe”. Wenn du als Ministrant, wie Maria, in deinem Herzen und in deinem Leib das Geheimnis Gottes bewahrst, der mit dir ist, dann wirst du fähig, mit den anderen auf neue Weise zu leben. Auch du kannst – dank Jesus, immer und nur dank ihm – zu deinem Nächsten sagen: “Ich bin mit dir”, nicht mit Worten, sondern mit Taten, mit Zeichen, mit dem Herzen, mit konkreter Nähe: mit jemandem weinen, der weint, sich mit jemandem freuen, die sich freut, ohne Urteile und Vorurteile, ohne Verschlossenheit, ohne Ausgrenzung. Auch mit dir, der du mir nicht sympathisch bist; mit dir, die du anders bist als ich; mit dir, der du ein Fremder bist; mit dir, von der ich mich nicht verstanden fühle; mit dir, der du nie in die Kirche kommst; mit dir, die du sagst, dass du nicht an Gott glaubst.”
Den jungen Leuten auf dem Petersplatz dankte Franziskus mit folgenden Worten für ihren wertvollen Dienst:
“Vor allem danke ich euch, dass ihr als Pilger hierhergekommen seid, um miteinander die Freude zu teilen, zu Jesus zu gehören, Diener seiner Liebe zu sein, Diener seines verwundeten Herzens, das unsere Wunden heilt, das uns vor dem Tod rettet, das uns das ewige Leben schenkt.
Danke, liebe junge Freunde!
Und einen guten Weg zusammen mit Jesus!”, so der abschließende Gruß des Papstes – auf Deutsch.
vaticannews – skr, 30. Juli 2024
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