Jerusalem: Orthodoxe Christen feiern Oster-Feuerwunder

Das sogenannte Feuerwunder zum orthodoxen Osterfest in der Jerusalemer Grabeskirche ist auch in diesem Jahr eingetreten. Die Glocken der Kirche verkündeten am Samstag um 14.14 Uhr das Herabkommen des Feuers

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Heiliges Land: Feuerwunder in Jerusalem zu orthodoxem Osterfest

Unter lautem Jubel wurde während der Zeremonie das “Heilige Feuer” aus dem Grab Jesu an die seit Stunden wartenden Gläubigen weitergereicht. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich die Flamme alljährlich auf übernatürliche Weise in der Kapelle, die als Ort der Grablege und der Auferstehung Jesu verehrt wird. Die Feier wurde live im Internet übertragen.

Die israelische Polizei hatte die Zugänge zum christlichen Altstadtviertel seit den frühen Morgenstunden abgeriegelt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass einheimische Christen am Betreten der Jerusalemer Altstadt gehindert worden seien. Die Polizei hatte unter Verweis auf fehlende Notausgänge und Sicherheitsvorkehrungen die Zahl der Teilnehmenden auf 4.200 begrenzt, davon 2.700 in der Kirche selbst. Nur Personen mit Einlasskarten wurden in den Bereich der Grabeskirche vorgelassen.

Insgesamt war die Zahl der Personen, die an den Feiern der Heiligen Woche teilnahmen, in diesem Jahr deutlich niedriger als zuvor. Seit Beginn des Nahost-Kriegs am 7. Oktober sind Tourismus und Pilgerverkehr in der Region eingebrochen.

Wegen verschiedener Kalenderberechnungen feiern die Ostkirchen 2024 das Osterfest erst am 5. Mai. Die 1.200 Jahre alte Tradition des Feuerwunders gilt dabei als Höhepunkt der Feiern in Jerusalem. Das Feuer wird an die Gläubigen in der Kirche und in den Altstadtgassen weitergereicht sowie mit Sonderflügen in verschiedene Länder gebracht.

In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Streit um die bei der Feier erlaubten Teilnehmerzahlen gegeben. Kirchen und palästinensische Vertreter kritisierten jede Beschränkung als Eingriff in die Religionsfreiheit. 2022 hatten die Kirchen vor dem obersten israelischen Gericht zwar nicht die vor der Corona-Pandemie üblichen 10.000 Teilnehmer in dem Gotteshaus erstritten, immerhin aber 4.000 statt der polizeilich erlaubten 1.800. Auch 2023 sorgte die von der Polizei festgelegte Höchstgrenze von 1.800 Personen in der Grabeskirche für Unmut.

kna – gs, 4. Mai 2024

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