Papst an Ordensleute: “Propheten der Vielfalt” sein
“Propheten der Vielfalt” zu sein, sich um Arme zu sorgen und das “Feuer” des Glaubens zu entfachen: dazu hat der Papst Ordensleute aufgerufen
Quelle
Louis-Marie Grignion de Montfort
Gabriel Deshayes – Wikipedia
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“Propheten der Vielfalt” zu sein, sich um Arme zu sorgen und das “Feuer” des Glaubens zu entfachen: dazu hat der Papst Ordensleute aufgerufen. Im Vatikan empfing Franziskus am Montag Canossianer- und Gabrielisten-Brüder, die sich derzeit in Rom zu ihren Ordenskapiteln treffen.
Der Papst würdigte in seiner Ansprache die heilige Magdalena von Canossa (1774–1835), auf die die Canossianer, auch “Söhne der Liebe” genannt, zurückgehen. In einer Welt, “die nicht weniger schwierig war als die unsere”, habe die “mutige Heilige” Christi Botschaft bekannt und “Zeugnis für den Herrn” abgelegt, erinnerte der Papst.
Die Canossianer, die heute in sieben Ländern vertreten sind und Mitglieder zehn verschiedener Nationalitäten umfassen, setzten dieses missionarische Werk fort, lobte er. Wesentlich dabei sei Leidenschaft, schärfte Franziskus ausgehend vom Motto des Ordenskapitels “Wer nicht brennt, brennt nicht” ein.
Feuer entfachen
“Bitte, keine Feuerwehrleute! Davon haben wir schon so viele.”
“Es macht mich traurig, wenn ich Ordensleute sehe, die eher wie Feuerwehrmänner und -frauen aussehen, als Männer und Frauen mit dem Eifer, Feuer zu legen. Bitte, keine Feuerwehrleute! Davon haben wir schon so viele.”
Der Papst verwies hier auf die Zusammenarbeit der Männerkongregation mit den Canossa-Schwestern und auch mit engagierten Laien. Es sei “wichtig, dass die Laien in die Spiritualität eines Instituts einbezogen werden und an seiner apostolischen Arbeit mitwirken”, hob er hervor.
Einsatz für Arme und Ausgestoßene
Bei ihrem Wirken sollten sich die Ordensleute stets an Jesus orientieren und sich “mit Freude und Einfachheit” vor allem um “die Letzten, Kleinen, Armen und Kranken” kümmern, so der Papst weiter. Das gelte auch angesichts von Herausforderungen:
“Wenn der Weg schwierig wird, dann macht es wie sie: Schaut auf Jesus, den Gekreuzigten, und schaut auf die Augen und Wunden der Armen, und ihr werdet sehen, dass die Antworten langsam und mit immer größerer Klarheit in eure Herzen dringen werden.”
Zeugnis der Vielfalt
Der katholische Laienbrüderorden der Gabrielisten wurde 1715 durch den heiligen Louis-Marie Grignion de Montfort (1643–1716) gegründet. Mehr als 1.000 Brüder wirken heute in 34 verschiedenen Ländern; hauptsächlich im schulischen und erzieherischen Bereich. Die Ordensvertreter rief der Papst dazu auf, “Propheten der Vielfalt” zu sein. Die “vielfältige Internationalität” der Gemeinschaft sei in der heutigen, “durch Egoismus und Partikularismus gespaltenen Welt” eine wichtige Botschaft, betonte er.
“Uniformität in einem Ordensinstitut, in einer Diözese, in einer Laiengruppe ist tödlich! Vielfalt in Harmonie lässt einen wachsen.”
“Vielfalt ist ein Geschenk, das man teilen muss, Vielfalt ist ein kostbares Geschenk! Seid mit eurem Leben Propheten dafür. Und derjenige, der die Harmonie zwischen den Verschiedenheiten herstellt, ist der Heilige Geist, der der Meister der Harmonie ist. Uniformität in einem Ordensinstitut, in einer Diözese, in einer Laiengruppe ist tödlich! Vielfalt in Harmonie lässt einen wachsen. Vergessen Sie das nicht. Vielfalt in Harmonie.”
Franziskus würdigte den Einsatz der Ordensvertreter insbesondere für Blinde und Taubstumme. Dieser Schwerpunkt geht auf den französischen Pater Gabriel Deshayes (1767-1841) zurück, der in Frankreich die erste katholische Taubstummenschule einrichtete und die Geschichte des Ordens entscheidend mitprägte.
vatican news – pr, 29 April 2024
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