Jerusalem
Jerusalem: In der Grabeskirche feiert Kardinal Pizzaballa die Osternacht
Quelle
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Freude, Familie, Brauchtum: So belebt man die Feier der Osterzeit
Jerusalem – Montag, 1. April 2024
In der Grabeskirche, der Kirche der Auferstehung des Herrn, wird die Osternacht am Samstagmorgen gefeiert.
Ein Grund dafür ist der Status Quo: Das Übereinkommen, das die rituellen und territorialen Ansprüche verschiedener christlicher Konfessionen innerhalb der Kirche regelt.
Wenn auch in Neuseeland oder Australien Katholiken zu dieser Stunde ebenfalls schon Ostern feiern: Aus diesem Grund wird dieses Gotteshaus in Jerusalem, eines der wichtigsten der Christenheit, auch als “die Mutter aller heiligen Vigilien” bezeichnet.
Die feierliche Zeremonie wurde heuer vom lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, gefeiert.
“Die Liturgie Jerusalems ist um diesen Ort herum aufgebaut, ebenso wie die Liturgie der ganzen Kirche. Von hier aus schöpfen wir das Licht, das das gesamte christliche Leben erhellt. Wir, die Kirche von Jerusalem, müssen und wollen die Ersten sein, die die Ankunft dieses Lichts verkünden und es in die Welt tragen”, sagte der Patriarch in seiner Predigt — hier der volle Wortlaut.
Die Feier begann in der Dunkelheit am Eingang der Basilika, wo der Ritus des “Lucernarium” stattfand. Der Patriarch segnete das neue Feuer, das zum Verbrennen des Weihrauchs im Weihrauchfass verwendet wurde, mit dem er die Basilika einweihte, während er zum Edicule des Heiligen Grabes ging.
Direkt vor der Heilig-Grab-Ädikula wurde mit dem Feuer aus einer der Lampen im Inneren die Osterkerze angezündet, zusammen mit der Reihe der Lampen, die vor der Ädikula selbst brannten. Der Gesang der Osterprophezeiung — Exultet — vor und das Gloria nach den sieben Lesungen und sieben Psalmen der Vigil, die die Heilsgeschichte erzählen, läuteten zusammen mit dem Läuten der Glocken das Osterfest ein.
Aus der Gruft erstrahlt neues Licht. Nach einer alten Tradition Jerusalems, die mit diesem Ort und diesem Tag verbunden ist, verkündete der Patriarch selbst das Evangelium der Auferstehung vor der Tür der Ädikula, genau an der Stelle, an der es sich ereignete.
“Lasst uns den Blick erheben!”, forderte der Patriarch in seiner Predigt. “Der Evangelist erzählt uns zunächst, dass die Frauen aufblickten (vgl. Mk 16:4). Der Ausdruck bedeutet, dass etwas Neues geschehen ist, etwas, das nicht von menschlicher Kraft abhängig war. Es bedeutet, dass Gott sich selbst gegenwärtig gemacht hat. Um dieses Wunder zu sehen, muss der Mensch aufblicken.”
Die Basilika war auffallend leer. Die Pilger und Christen, die normalerweise aus den palästinensischen Gebieten zu den Osterfeierlichkeiten kommen, fehlten deutlich. In den Worten des Patriarchen wurde der Bezug zur aktuellen Situation deutlich: “Die schrecklichen Tage, die wir erleben, scheinen unsere Erwartungen zunichte zu machen, alle Wege zu verschließen und die Zukunft auszulöschen. … Alles um uns herum scheint über das Ende, über den Tod zu sprechen. Aber wenn wir nur aufblicken würden, könnten auch wir vielleicht, wie die Frauen im heutigen Evangelium, etwas Neues sehen, etwas, das sich erfüllt.”
“Jesus”, fügte der Patriarch hinzu, “hat die Pforten des Reiches des Todes mit der einzigen Waffe geöffnet, der der Tod nicht widerstehen kann, nämlich der Liebe. Wenn wir in der Liebe bleiben, sind wir nicht länger Gefangene des Todes. Wenn wir lieben, sind wir frei, wir sind auferstanden.”
Diese Worte leiten den dritten Moment der Liturgie an diesem Tag ein, nämlich die Erneuerung des Taufversprechens. An der Nordseite der Grabeskirche segnete der Patriarch das Wasser, indem er die Osterkerze in einem sehr stimmungsvollen Ritus untertauchte.
Nach der Segnung der Priester und der Gläubigen wurde die Messe mit der eucharistischen Liturgie fortgesetzt, bei der die Gläubigen an dem Tisch teilnahmen, den der Herr selbst durch seinen Tod und seine Auferstehung bereitet hat.
“Ich wünsche Ihnen allen”, sagte der Patriarch, “dass Sie aufhören, den Lebendigen unter den Toten zu suchen (vgl. Lk 24,5)”, sondern “dass wir wie die Frauen des Evangeliums den Wunsch haben, nach oben zu schauen. Möge das heutige Osterfest eine Einladung sein, sich auf den Weg zu machen, um die Zeichen seiner Gegenwart zu suchen, die eine Gegenwart des Lebens, der Liebe und des Lichts ist.”
Im Anschluss an den feierlichen Segen überbrachte der Patriarch allen Anwesenden seine Ostergrüße und verabschiedete sich von ihnen.
Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.
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