27. Dez., Fest des Hl. Johannes, Apostel und Evangelist

Evangelium nach Johannes 20,2-8.  UPDATE

Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

Kommentar des heutigen Evangeliums

Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (1891-1942), (Edith Stein), Karmelitin, Märtyrin, Mitpatronin Europas
Meditation zum 6. Januar 1941

“Wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.”

Der Heiland möchte bei der Krippe auch jenen Menschen bei sich haben, der ihm während seines Lebens besonders nahestand: Johannes, den Jünger, den Jesus liebte (Joh 13,23). Wir kennen ihn schon als Vorbild jungfräulicher Reinheit. Weil er rein war, hat der Herr an ihm Gefallen gefunden. Er konnte am Herzen Jesu ruhen und dort auch in die Geheimnisse des göttlichen Herzens eingeführt werden (Joh 13,25). Da der himmlische Vater für seinen Sohn Zeugnis gab, als er verkündete: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ (Mk  9,7), scheint auch das göttliche Kind uns auf seinen geliebten Jünger zu verweisen und uns zu sagen: „Kein Weihrauch kann mir mehr gefallen als ein reines Herz, das sich aus Liebe hingibt. Hört auf den, der Gott sehen konnte, da er ein reines Herz hatte.“ (vgl. Mt 5,8).

Keiner konnte tiefer in die Betrachtung der verborgenen Abgründe des göttlichen Lebens eindringen. Deshalb verkündet er uns das Geheimnis der ewigen Zeugung des göttlichen Wortes… Er  hat die Kämpfe seines Herrn mitgemacht, wie es nur eine Seele vermag, die von bräutlicher Liebe entflammt ist… Er hat uns getreu die Zeugnisse bewahrt und überliefert, die der Erlöser selbst zugunsten seiner eigenen Göttlichkeit gab vor seinen Freunden und seinen Feinden… Durch ihn wissen wir, zu welcher Teilhabe wir am Leben Christi und am Leben des allmächtigen Gottes berufen sind…

Die Gegenwart des Johannes bei der Krippe des Herrn sagt uns: Seht, was denen bereitet ist, die sich Gott reinen Herzens darbringen. Die ganze unerschöpfliche Fülle des Lebens Jesu, zugleich menschlich und göttlich, wird ihnen als Gegengabe zugestanden. Kommt und trinkt an den Quellen des lebendigen Wassers, die der Herr fließen lässt für die Dürstenden und die für das ewige Leben hervorquellen (vgl. Joh 7,37; 4,14). Das Wort wurde Fleisch und liegt vor uns in Gestalt eines neugeborenen Kindes.

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