Eine lebendige Gemeinde braucht Führung
Den Glauben im Alltag leben – Junge Federn – Die Aufgabe des Pfarrers ist es, die Menschen zu ermutigen, Christus entgegen zu gehen
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Gott gibt, was wir brauchen
Ostern: Bräuche von Palmsonntag bis Ostern – Religion – Kultur – Planet Wissen (planet-wissen.de)
25.04.2023
Manuel Hoppermann
Am vergangenen Palmsonntag war mein Gemeindegottesdienst prall gefüllt mit Familien und Kindern, die sich wochenlang auf diesen Tag vorbereitet hatten, dass es schön wird. “Sechs Tage vor dem Osterfest kam der Herr in die Stadt Jerusalem. Da liefen ihm Kinder entgegen mit Palmzweigen in den Händen und riefen: Hosanna in der Höhe! Sei gepriesen, der du kommst als Heiland der Welt.” So lautete der Eröffnungsvers zum Palmsonntagsfest. Unsere Gemeinde bot einen Anblick, den ich schon länger nicht mehr erlebt habe.
Spielregeln, damit es nicht den Bach runter geht
Umso bewegender war es, als Erzähler die Passionsgeschichte vorzutragen, und gut war es auch, dass der Priester die Gemeinde anleitete aufzustehen und zu knien. Egal ob in der Bank oder mitten im Altarraum vollzogen wir so in der angemessenen andächtigen Haltung das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus. “Spielregeln”, die es zu vermitteln gilt, wie mir ein Familienvater nach der heiligen Messe beim Kaffee scherzhaft aber entschlossen sagte.
Es gab kleine Erziehungsgeschichten zu hören und alle in der Gruppe am Tisch waren sich einig, dass eine Gesellschaft, die nicht mehr bereit ist Konsequenzen zu tragen “den Bach runter geht”. Eine neue “Eskalationsstufe” müsse zugelassen werden, wenn die Tochter zum Beispiel nicht mehr aufsteht, wird sie zu spät in der Schule sein und vom Lehrer zurechtgewiesen. Dieses Fallbeispiel nenne ich als Beispiel für jede Form von Erziehungssituation, ob für jung oder alt. Ein Segen, wenn man da nicht allein gelassen wird und die eine oder andere Weisung bekommt.
Zurück zum Eröffnungsvers: Kinder sind uns Erwachsenen ein Vorbild in ihrer impulsiven Leichtigkeit und spiegeln die Gotteskindschaft wider, die uns alle im Grunde ausmachen sollte. Aber wie kann ein Kind Jesus entgegenlaufen, wenn es nicht zuvor vom Vater ermutigt wird, loszugehen und vielleicht sogar einen kleinen Ruck benötigt? Ich bin davon überzeugt, dass jeder Priester für die Gemeinde eine starke, männlich führende Aufgabe hat wie ein Vater für seine Kinder.
Männer braucht jede Familie, jede Gemeinde und schließlich auch die Gesellschaft, in der Identitäten verschwimmen und Wahlmöglichkeiten immer größer werden. Wenn eine Mehrheit nach links läuft und nicht mehr weiß, wer sie ist, einige Wenige weitergehen und wissen, wer sie sind, wie komisch ist das denn, dann als unnormaler Außenseiter definiert zu werden.
Eine Kirche zieht an, die weiß, wer Christus ist
Es ist Zeit, sich wieder dahingehend erziehen und anziehen zu lassen von einer Kirche, die weiß, wer Christus ist. Entschlossen und mit Profil gegründet auf einem festen Fundament, das man Tradition nennt. Dieses Bekenntnis und diese Tradition in der römisch-katholischen Kirche zu finden, bedeutet für mich Heimat und darf österlich bejubelt werden; mindestens 50 Tage lang.
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