“Ich rufe alle Menschen guten Willens auf, das Vermächtnis von Johannes Paul II. nicht zu zerstören”
Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz, Gądecki, bezeichnet die Versuche, den Papst aus Polen, seine Person und sein Werk unter dem Deckmantel der Sorge um Wahrheit und Güte zu diskreditieren, als “schockierend”
Quelle
Polens Bischöfe zu Vorwürfen der Vertuschung von Missbrauch gegen Johannes Paul II. (catholicnewsagency.com)
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Beiboot Petri: Die Angriffe auf K.Wojtyla: ein zusammengeschustertes Lügengebäude (beiboot-petri.blogspot.com)
Polens Regierungschef verurteilt Vorwurf gegen Johannes Paul II.
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Wahrheit statt Polemik | Die Tagespost (die-tagespost.de)
Krakau, 10. März 2023, kath.net/Polnische Bischofskonferenz
“Ich rufe alle Menschen guten Willens auf, das Gemeingut, das das Vermächtnis von Johannes Paul II. zweifellos darstellt, nicht zu zerstören. Die Polen sollten sich des Segens erinnern, den die göttliche Vorsehung uns durch diesen Papst geschenkt hat”. Das schrieb der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki, in einer Erklärung im Zusammenhang mit Veröffentlichungen zum Metropoliten von Krakau, Kardinal Karol Wojtyła.
Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz betonte, dass der heilige Johannes Paul II. einer der herausragendsten Päpste und einer der großartigsten Polen gewesen sei. “Der Papst aus Polen war und bleibt ein moralischer Bezugspunkt, ein Lehrer des Glaubens und ein Fürsprecher im Himmel” für Millionen von Polen, bemerkte er. “Vor diesem Hintergrund schockieren die Versuche, seine Person und sein Werk unter dem Deckmantel der Sorge um Wahrheit und Güte zu diskreditieren”, fügte er hinzu.
Der Vorsitzende des Episkopats betonte, dass “die Autoren dieser diskreditierenden Stimmen Karol Wojtyła in einer voreingenommenen, oft ahistorischen Art und Weise beurteilen, ohne den Kontext zu kennen. Dabei betrachten sie die von den Sicherheitsdiensten erstellten Unterlagen unkritisch als glaubwürdige Quellen”. Er fügte hinzu, dass sie dabei “die vorhandenen Berichte und Bearbeitungen, die seine Worte und Taten verlässlich belegen, nicht berücksichtigt haben”.
Erzbischof Gądecki betonte, dass die Kirche seit der Entscheidung von Johannes Paul II. “entschlossene Anstrengungen unternommen hat, Strukturen aufzubauen und klare Verfahren zu entwickeln, um Kindern und Jugendlichen Sicherheit zu gewährleisten, die Sexualstraftäter angemessen zu bestrafen und vor allem die Geschädigten zu unterstützen”.
Er fügte hinzu, dass die Verteidigung der Heiligkeit und Größe von Johannes Paul II. nicht bedeute, dass er keine Fehler gemacht haben dürfe. “Ein Seelsorger der Kirche in der Zeit zu sein, in der Europa zwischen dem Westen und dem Sowjetblock geteilt war, bedeutete, sich stets schwierigen Herausforderungen stellen zu müssen. Man muss sich auch dessen bewusst sein, dass zur damaligen Zeit, nicht nur in Polen, andere Gesetze galten als heute, es ein anderes gesellschaftliches Bewusstsein gab und andere Methoden zur Lösung von Problemen üblich waren” – erinnerte er.
“Ich rufe also alle Menschen guten Willens auf, das Gemeingut, das das Vermächtnis von Johannes Paul II. zweifellos darstellt, nicht zu zerstören. Die Polen sollten sich des Segens erinnern, den die göttliche Vorsehung uns durch diesen Papst geschenkt hat” – appellierte der Vorsitzende.
kath.net dokumentiert die Erklärung des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen zum Metropoliten von Krakau, Kardinal Karol Wojtyła, in voller Länge:
Der heilige Johannes Paul II. war einer der herausragendsten Päpste und einer der großartigsten Polen. Seine päpstlichen Predigten, apostolischen Besuche und diplomatischen Bemühungen haben zum geistlichen Wachstum Millionen von Menschen auf der ganzen Welt beigetragen. Für sie war und bleibt der Papst aus Polen ein moralischer Bezugspunkt, ein Lehrer des Glaubens und ein Fürsprecher im Himmel.
Vor diesem Hintergrund schockieren die Versuche, seine Person und sein Werk unter dem Deckmantel der Sorge um Wahrheit und Güte zu diskreditieren. Die Autoren dieser diskreditierenden Stimmen beurteilen Karol Wojtyła in einer voreingenommenen, oft ahistorischen Art und Weise, ohne den Kontext zu kennen. Dabei betrachten sie die von den Sicherheitsdiensten erstellten Unterlagen unkritisch als glaubwürdige Quellen. Sie berücksichtigen nicht die vorhandenen Berichte und Bearbeitungen, die seine Worte und Taten verlässlich belegen. Die Mitglieder des Ständigen Rates der Polnischen Bischofskonferenz haben schon einmal (am 18. November 2022) betont, dass der mediale Angriff auf Kardinal Karol Wojtyła und danach auf den polnischen Papst und sein Pontifikat tiefer liegende Gründe hat.
Ich möchte an dieser Stelle all jenen meinen herzlichen Dank aussprechen, die in jüngster Zeit das Vermächtnis und die Person des heiligen Johannes Paul II. verteidigen, der u.a. zur Befreiung Polens und anderer Länder vom sowjetischen Kommunismus beigetragen hat.
Denn seit der Entscheidung von Johannes Paul II. hat die Kirche entschlossene Anstrengungen unternommen, Strukturen aufzubauen und klare Verfahren zu entwickeln, um Kindern und Jugendlichen Sicherheit zu gewährleisten, die Sexualstraftäter angemessen zu bestrafen und vor allem die Geschädigten zu unterstützen. Mit der Herausgabe der Schrift Sacramentorum sanctitatis tutela für die gesamte Kirche, in der die sexuelle Schädigung eines Kindes als eines der schwersten Verbrechen anerkannt wird, verpflichtete Johannes Paul II. alle Episkopate der Welt, genaue Normen für den Umgang mit solchen Fällen einzuführen. Das war eine in jeder Hinsicht beispiellose und bahnbrechende Entscheidung.
Die Verteidigung der Heiligkeit und Größe von Johannes Paul II. bedeutet natürlich nicht, dass er keine Fehler gemacht haben durfte. Ein Seelsorger der Kirche in der Zeit zu sein, in der Europa zwischen dem Westen und dem Sowjetblock geteilt war, bedeutete, sich stets schwierigen Herausforderungen stellen zu müssen. Man muss sich auch dessen bewusst sein, dass zur damaligen Zeit, nicht nur in Polen, andere Gesetze galten als heute, es ein anderes gesellschaftliches Bewusstsein gab und andere Methoden zur Lösung von Problemen üblich waren.
Ich rufe also alle Menschen guten Willens auf, das Gemeingut, das das Vermächtnis von Johannes Paul II. zweifellos darstellt, nicht zu zerstören. Die Polen sollten sich des Segens erinnern, den die göttliche Vorsehung uns durch diesen Papst geschenkt hat.
Warschau, 9. März 2023
Erzbischof Stanisław Gądecki
Metropolit von Poznań
Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz
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