80. Todestag Edith Stein

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat anlässlich des 80. Todestags von Edith Stein in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz am Dienstag betont: “Wozu der Mensch ohne und gegen Gott fähig ist, das sehen wir an diesem Ort.”

Quelle
Edith Stein
Polen: Feier zum 80. Jahrestag des Martyriums der heiligen Edith Stein, Schutzpatronin Europas

Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Auschwitz, 9. August 2022 (CNA Deutsch)

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat anlässlich des 80. Todestags von Edith Stein in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz am Dienstag betont: “Wozu der Mensch ohne und gegen Gott fähig ist, das sehen wir an diesem Ort.” Gleichzeitig zeige das Beispiel von Edith Stein, deren Ordensname als Karmelitin Sr. Teresia Benedicta a Cruce war, was “der Mensch vermag, wenn er sich für Gott öffnet”.

“Wir Heutigen dürfen den Blick nicht von den Opfern dieses Ortes abwenden”, warnte Meier, dessen Ansprache aus Termingründen nicht mehr vom Bischof persönlich vorgetragen werden konnte. “Denn Auschwitz gehört nach der Überzeugung des Theologen Johann Baptist Metz, der ich mich voll und ganz anschliesse, zu den prägenden ‘Zeit-Zeichen’ des 20. Jahrhunderts.”

Über den “Glaubensweg” der Jüdin Edith Stein sagte der Bischof: “In einer jahrelangen inneren Suchbewegung wurde aus der Wahrheitssucherin eine Gottsucherin und schliesslich Jüngerin des Jesus von Nazaret und Tochter der hl. Teresa von Avila.” Sie sei “für sich zu der Erkenntnis gelangt, dass eine begründete Hoffnung auf Erlösung nur durch das Kreuz hindurch und nie am Kreuz vorbei bestehen” könne.

“Weil wir wissen, wie furchtbar Edith Stein hier an diesem Ort um ihr Leben gebracht wurde, stehen wir ehrfürchtig vor dem Geheimnis ihrer innigen Gottesbeziehung”, so Meier. “Wir können nicht anders, als kindlich zu stammeln: Heilige Teresia Benedicta, die Du dem Herrn auf seinem Kreuzweg nachgefolgt bist, hilf auch uns, Menschen zu werden, die sich für den so bedrohten Frieden einsetzen! Du Patronin Europas, stärke die Kräfte des Friedens in Europa und in der Welt!”

Edith Stein sei “eine engagierte und zielstrebige Lehrerin” gewesen, “gerecht und gütig und immer konsequent. Sie wollte nicht nur Wissen vermitteln, sondern gab mit ihrem ganzen Leben Zeugnis davon, wie Gott sich den Menschen gedacht hat.”

Man solle sich “von ihr ansprechen und führen lassen”, forderte der Bischof, um so “eine Ahnung von der Gnade der Gotteskindschaft” zu gewinnen sowie “dem Auftrag, den unser Schöpfer gerade für uns, für jede und jeden von uns, bereithält – in der Gemeinschaft der einen katholischen und apostolischen Kirche”.

Die aus einer jüdischen Familie stammende Edith Stein kam am 12. Oktober 1891 in Breslau zu Welt. Am 9. August 1942 wurde sie von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau umgebracht, wohin sie aus dem Karmel von Echt in den Niederlanden gebracht worden war.

Die 1998 von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige war nicht nur Ordensfrau, sondern auch eine Philosophin und Übersetzerin, deren inzwischen vollständige Werkausgabe mehr als zwei Dutzend Bände umfasst.

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