Bischof Meier erklärt, warum er Diakone für traditionsverbundene Petrusbruderschaft weiht

Der Augsburger Diözesanbischof Bertram Meier wird am 28. Mai bei der traditionsverbundenen Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) die Diakonenweihe spenden

Quelle
In eigener Sache: Martin Bürger wird stellvertretender Chefredakteur
Elf neue Priester für die Diözese Rom – Priesterweihe am kommenden Sonntag
Summorum Pontificum (77)
Home: Gebetsstätte Wigratzbad (gebetsstaette.de)

Von Martin Bürger

Augsburg, 4. Mai 2022 (CNA Deutsch)

Der Augsburger Diözesanbischof Bertram Meier wird am 28. Mai bei der traditionsverbundenen Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) die Diakonenweihe spenden. Die Priester der Bruderschaft leisten “einen wertvollen Beitrag für die Glaubensweitergabe”, erklärte Meier gegenüber CNA Deutsch.

“Die traditionelle Liturgie gibt nach wie vor Katholiken in unserem Bistum und weltweit Halt in ihrer Glaubenspraxis”, so der Bischof. Papst Franziskus habe im Motuproprio Traditionis Custodes den Diözesanbischof als “Leiter, Förderer und Wächter des gesamten liturgischen Lebens in der ihm anvertrauten Teilkirche” beschrieben und ihm entsprechend “die Regelung der liturgischen Feiern in der eigenen Diözese anvertraut”.

“Dieser Verantwortung stelle ich mich auch in Bezug auf die Feiern der Liturgie vor der Reform von 1970”, sagte Meier. “Umgekehrt erwarte ich von der Petrusbruderschaft, dass sie sich als Teil der Diözesangemeinschaft von Augsburg versteht.”

Während in anderen Ländern, darunter besonders die USA und Frankreich, immer wieder auch Diözesanbischöfe bei der Petrusbruderschaft und anderen traditionsverbundenen Gemeinschaften die Weihen spenden und Messen feiern, ist das in Deutschland eine neue Entwicklung.

Änderungen unter Papst Franziskus

In Traditionis Custodes verfügte Papst Franziskus weitreichende und tiefgreifende Änderungen des Motuproprio Summorum Pontificum seines Vorgängers Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007. Dieses erkannte das Recht aller Priester an, die Messe unter Verwendung des Römischen Messbuchs von 1962 zu feiern. Auch die Spendung anderer Sakramente gemäss den alten Büchern wurde damals ermöglicht.

Im Februar 2022 bestätigte der Pontifex der Petrusbruderschaft per Dekret, nicht von Traditionis Custodes betroffen zu sein und weiterhin die alten liturgischen Bücher verwenden zu dürfen.

Die seit Jahrhunderten gefeierte traditionelle lateinische Messe (TLM) ist auch als “tridentinische” und “gregorianische” bekannt, als Feier im Usus Antiquior, als Messe in der ausserordentlichen oder überlieferten Form sowie als “Messe aller Zeiten” und “Alte Messe” (Vetus Ordo), im Gegensatz zur in den 1970er/Jahren eingeführten “Neuen Messe” (Novus Ordo).

“Diener der Einheit, die in der Vielfalt liegt”

Er sehe sich als “Diener der Einheit, die in der Vielfalt liegt”, betonte der Augsburger Bischof gegenüber CNA Deutsch. “Das Bistum Augsburg ist geprägt von zahlreichen Klöstern, Ordensgemeinschaften und geistlichen Gruppierungen mit ganz unterschiedlicher Spiritualität. Die Petrusbruderschaft als Gesellschaft apostolischen Lebens von Klerikern päpstlichen Rechts ist ein Teil davon.”

“Der Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Petrus hat mich eingeladen, die Diakonenweihe zu spenden”, erklärte Meier. “Der Einladung bin ich gerne gefolgt, zumal der Sitz des Priesterseminars in Wigratzbad liegt und damit auf dem Territorium der Diözese Augsburg.”

Schon kurz nach ihrer Gründung 1988 richtete die Petrusbruderschaft im Wallfahrtsort Wigratzbad, unweit vom Bodensee, ein Priesterseminar ein. Bis heute bereiten sich junge Männer dort in einer deutschsprachigen und einer französischsprachigen Sektion auf das Priesteramt vor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel