Tagung zur Liturgie der Ostkirchen
Tagung zur Liturgie der Ostkirchen: Tradition und Erneuerung
Quelle
Die Liturgie der Ostkirche
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Wer in Rom derzeit in der Nähe des Petersdomes unterwegs ist, wird verstärkt auf Kirchenmänner treffen, die den Ostkirchen angehören. Der Grund dafür ist eine zweieinhalbtägige Konferenz, bei der es um die Instruktion geht, die am 6. Januar 1996 zu den liturgischen Normen des östlichen Kirchenrechts durch die Ostkirchenkongregation veröffentlicht worden ist.
Gut 25 Jahre nach der Instruktion, die die Anwendung der liturgischen Normen des östlichen Kirchenrechts regelte, treffen sich in diesen Tagen Patriarchen und Vertreter der Ostkirchen in Rom, um über den aktuellen Stand und Wege einer Erneuerung zu diskutieren. Mittwoch, Donnerstag und Freitag sind den Beratungen gewidmet, während am Freitag eine Messe unter dem Vorsitz von Kardinal Sandri im Petersdom auf dem Programm steht. Kardinal Sandri hatte die Arbeiten am Mittwochvormittag im Augustinianum nahe beim Petersplatz auch eröffnet. Mit dabei sind auch zahlreiche Mitglieder der Ostkirchenkongregation, deren Vollversammlung ab Donnerstag stattfindet. Einer der Teilnehmer an dem liturgischen Kongress ist der ägyptische emeritierte Bischof von Assiut, Kyrillos W. Samaan.
Er betonte am Rand der Versammlung gegenüber Radio Vatikan, dass letztlich alle Kirchen vor denselben Herausforderungen stünden: Wie die liturgische Ordnung erneuern, ohne dabei traditionsorientierte Gläubige zu verschrecken? Vor zwei Jahren hatte die Ostkirchenkongregation einen Fragebogen zu dem Thema geschickt, den jede Kirche beantworten sollte. “Das haben sie gesammelt, und eine Synthese daraus gemacht, die sozusagen unser Instrumentum laboris darstellt. Am ersten Tag nehmen auch die Patriarchen, Kardinäle und andere teil, die zur Vollversammlung der Ostkirchenkongregation angereist sind und sich die einführenden Vorträge mit uns angehört haben.”
“Wir stehen zwischen der Tradition und denen, die es ein wenig anders machen wollen”
Die kommenden beiden Tage seien hingegen der Vertiefung in den Arbeitsgruppen gewidmet, gibt Bischof em. Kyrillos Einblick in das Programm. Die Stimmung sei sehr gut, “aber fast alle Kirchen haben die gleichen Probleme, wollen die Liturgie ein bisschen erneuern. Aber wir stehen zwischen der Tradition und denen, die es ein wenig anders machen wollen. Und wie kann man hier ein Gleichgewicht schaffen? Wir versuchen zusammen zu überlegen, was wir tun können, um die Liturgie und deren Traditionen zu erhalten, aber sie anzupassen an die heutige Situation.”
Eine weitere Herausforderung stelle in diesem Zusammenhang die Ökumene mit der Orthodoxie dar, erläutert Bischof Kyrillos. Denn dort würden die Bestrebungen nach einer Erneuerung kaum geteilt. “Wir wollen uns erneuern, aber das wollen viele orthodoxe Brüder nicht. Nach dem Vatikanischen Konzil sollte die Liturgie uns verbinden, nicht voneinander entfernen. Und wie kann man das zusammen bringen?“
Zahlreiche Patriarchen der Ostkirchen
An den Arbeiten nehmen viele bekannte Gesichter teil, darunter Erzbischof Job Getcha von Telemissos, Vertreter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel beim Weltkirchenrat und Ko-Vorsitzender der Gemeinsamen Internationalen Theologischen Dialog-Kommission zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche; der Patriarch von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa, der libanesische Patriarch Bechara Boutros Rai; und der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako.
vatican news – cs, 16. Februar 2022
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