Jesus Christus, der gute Hirte
Jesus Christus, der gute Hirte – 4. Sonntag der Osterzeit A (03.05.2020)
Quelle – Lesungen/Evangelium
Heiligenbild St. Florian
Gottesmutter Maria – Die Knotenlöserin
Jesus Christus, der gute Hirte – 4. Sonntag der Osterzeit A (03.05.2020)
L1: Apg 2,14a.36-41; L2: 1 Petr 2,20b-25; Ev: Joh 1,1-10
Josef Spindelböck
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Die Floriani-Messe findet in diesem Jahr unter aussergewöhnlichen Bedingungen statt. Je ein/e Vertreter/in der Freiwilligen Feuerwehren von Mühldorf, Trandorf und Elsarn repräsentiert die ganze Gruppe ihrer Mitglieder, und so treten wir in dieser heiligen Messe gemeinsam und in Stellvertretung für alle übrigen vor Gott, um die Fürbitte des heiligen Florian anzurufen!
Florian war in der Römerzeit tätig als Kanzleidirektor des Statthalters Aquilinus von Ufernoricum. Er galt als tüchtiger und geschätzter hoher römischer Beamter und war überzeugter Christi, was zu jener Zeit durchaus nicht ungefährlich war, weil der christliche Glaube nicht allgemein anerkannt war. Im Ruhestand, als er keine unmittelbaren politischen Aufgaben mehr zu erfüllen hatte, übersiedelte Florian von Lauriacum (Lorch) nach Aelium Cetium, in das heutige St. Pölten. Als er aber erfuhr, dass in Lauricum vierzig Christen wegen ihres Glaubens ins Gefängnis geworfen worden seien, eilte er dorthin, um sich für diese einzusetzen. Weil er ein Anwalt der Gerechtigkeit war, brachte er sein eigenes Leben in Gefahr, um den bedrohten Mitchristen zu helfen. Wir wissen, dass es in der Folge für Florian selbst nicht gut ausging. Auch er wurde angeklagt und auf Befehl des Statthalters mit einem Stein um den Hals von einer Brücke herab in die Enns geworfen.
Der heilige Florian ist ein Patron für gute und für schlechte Zeiten, und sein Vorbild bestärkt uns im Einsatz für die Mitmenschen. Denn nicht auf sich selbst hat er zuerst geschaut, als er von der Verfolgung seiner Mitchristen erfahren hat, sondern er wollte all seinen Einfluss geltend machen für die Brüder und Schwestern in Not. So ist er dann auch selbst in Lebensgefahr geraten und wurde wegen des Glaubens an Christus angeklagt und verurteilt. Sein Leben hat er hingegeben in unerschütterlichem Glauben und in einzigartiger Liebe für seine Mitchristen!
Wir feiern den Sonntag des Guten Hirten und begehen den Weltgebetstag für geistliche Berufe. Jesus Christus ist selber dieser Gute Hirte, der uns Menschen leitet und führt auf dem Weg zu Gott. Wir sollen auch füreinander wie Hirten sein, die aufeinander Rücksicht nehmen und die Not der Mitmenschen wahrnehmen. Nur im Miteinander können wir bestehen. Dies gilt für unsere Gesellschaft insgesamt, besonders jetzt in der Corona-Krise und auch für das Nachher. Nötig ist der Blick für das Gemeinsame. Dann werden wir auch die Armen, Leidenden und Kranken nicht aus den Augen verlieren. Viele Menschen brauchen ein gutes Wort oder sind froh über eine kleine Geste der Verbundenheit. Gerade alte Menschen sollten bei aller nötigen Vorsicht nicht völlig isoliert werden.
Die Freiwilligen Feuerwehren stehen immer bereit, wenn Not oder Katastrophen ihren Einsatz erforderlich machen. An dieser Stelle sei allen Mitgliedern von Herzen gedankt für ihre selbstlose Bereitschaft im Dienst am Nächsten. Gottes Schutz und Segen möge sie alle begleiten!
Da wir in der Osterzeit sind, verkündet uns die Kirche in ihrer Liturgie die Botschaft von der Auferstehung Jesus Christi. Die Situation der Jünger nach dem Tod Jesu schien zuerst aussichtlos: Alles war vorbei, der Tod Jesu hatte ihre Erwartungen zunichte gemacht. Wie sollte es weitergehen? Mitten in die Trauer der Menschen hinein vernahmen sie dann die Kunde von der Auferstehung des Herrn. Durch die Begegnungen des auferstandenen Herrn mit den Frauen, den Jüngern und den Aposteln wurde immer klarer, dass eine endgültige Wende vom Tod zum Leben eingetreten war. Tatsächlich verheisst uns der auferstandene Herr ein „Leben in Fülle“ (Joh 10,10). Dieses Leben ist uns hier auf Erden bereits im Verborgenen und gleichsam wie ein Samenkorn geschenkt, und es wird sich einst vollenden im Himmelreich.
Im Monat Mai rufen wir in besonderer Weise die Fürbitte der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria an. In mütterlicher Liebe steht sie uns bei. Möge Gott der Herr uns in ihrem unbefleckten Herzen Geborgenheit und Liebe schenken, sodass auch wir einander beistehen mit einem liebevollen Herzen. So werden wir sicher zum Ziel der ewigen Freude in der Gemeinschaft mit Gott im Himmel gelangen. Amen.
Video-Link zur Homilie (Youtube)
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