Johannes XXIII. – Heiliger Josef
Josef von Nazareth
Quelle
Vatikan – Päpstliche Dokumente
Johannes XXIII. – Erlasse
Kath.net
Nazareth, kath.net/kathpedia, 1. Mai 2019 Josef von Nazareth (Schreibweise auch: Joseph und Nazaret; Josef: hebräisch: יוֹסֵף; griechisch: Ἰωσήφ, bedeutet “Gott hat hinzugefügt”) war der Bräutigam der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und der väterliche Beschützer des Jesuskindes. Die theologische Erforschung des hl. Josef wird Josephologie genannt.
Abstammung
Josef stammte aus dem Geschlecht des König Davids (Mt 1,1-16 EU; Lk 1,4 EU), war der Sohn des Jakob (Mt 1,16 EU) und lebte als Zimmermann in Nazaret.
Neues Testament
Josef war in der Darstellung des Matthäusevangeliums (Mt 1,18-24 EU) mit Maria verlobt. Als Maria schwanger wurde, wollte er sich gemäß dem Gesetz von ihr trennen. Ein Engel Gottes teilte ihm in einer Erscheinung mit, dass das Kind vom Heiligen Geist gezeugt sei. Er nahm im Vertrauen darauf Maria ohne Einwände und Bedenken zur Frau. Nach der Geburt Jesu wurde Josef durch eine Engelserscheinung vor dem geplanten Kindermord in Bethlehem gewarnt. Er floh mit seiner Frau und dem Kind nach Ägypten, und sie kehrten später ins Land Israel zurück Mt 2,13-23 EU.
In der Darstellung des Lukas (Lk 2,1-7 EU) reiste Josef nach der Anordnung zur Volkszählung durch die Römer mit seiner schwangeren Frau nach Bethlehem, wo Jesus geboren wurde. Im Lukasevangelium (Lk 2,41-51 EU) werden die Eltern Jesu (ohne Nennung der Namen) schließlich noch einmal erwähnt, als sie Jesus im Tempel vorfinden und sehen, wie er mit den Schriftgelehrten diskutiert; anschließend kehren die Eltern mit Jesus nach Nazaret zurück, wo er ihnen gehorsam war.
Die Bezeichnung “Jesus, Sohn des Josef” findet sich im Johannesevangelium (Joh 1,45 EU und 6,42 EU), ähnlich in Lk 3,23 EU und Lk 4,22 EU. Ansonsten wird Josef in den Evangelien und den übrigen neutestamentlichen Schriften nicht erwähnt.
Im Lukas- und Matthäusevangelium tritt Josef ausschließlich in der Kindheitsgeschichte Jesu auf. Daraus wurde geschlossen, dass er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben sei. Nach Hieronymus soll Josef bereits vor der Taufe Jesu gestorben sein, nach apokryphen Schriften vor der Kreuzigung Jesu, und zwar im Beisein Jesu. Die griechisch-orthodoxe und die römisch-katholische Tradition nehmen – über das Zeugnis der Bibel hinausgehend – an, Josef habe auch nach der Geburt Jesu mit Maria eine sogenannte Josefsehe ohne sexuelle Beiwohnung geführt. Die neutestamentlich bezeugten Geschwister Jesu wären dann als ein Kreis von nahen Verwandten zu verstehen, in deren Verband nach dem Tod Josefs Maria und Jesus aufgenommen wurden.
Namenserklärung
Der hebräische Name “Josef” (יוֹסֵף; griechisch: Ἰωσήφ) bedeutet “Gott hat hinzugefügt”.
Verehrung
Die Verehrung Josefs begann in der Ostkirche sehr frühzeitig; die Ostkirche kennt aber kein eigenes Fest. Dort wird der Eltern Christi am Sonntag nach Weihnachten gedacht. In der Westkirche begann die Verehrung Josefs dagegen erst ab ca. 850 und nur sehr zögernd, da das juristische Vaterschaftsverhältnis im Mittelalter als schwer verständlich galt; eine theologische Profilierung seiner Persönlichkeit als Vater Christi sowie Ehemann der Maria und Verteidiger ihrer Jungfräulichkeit (defensor virginitatis) setzte ab dem 15. Jahrhundert u.a. bei Bernhardin von Siena ein. Seit dem 17. Jahrhundert wurde Josef, der nach der Legende im Schoß Mariens und im Beisein Jesu starb, zum Schutzpatron der Sterbenden; seine Verehrung als Zuflucht für Sterbende (refugium agonizantum) wurde besonders von den Jesuiten verbreitet.[2] Außerdem gilt er auch als Schutzpatron der Jungfrauen und der Eheleute.
Festtage für Josef, den Nährvater Jesu
Bereits Papst Pius IX. erhob 1870 Josef zum Patron der gesamten katholischen Kirche. Papst Pius XI. (1922-1939) erklärte den hl. Josef 1937 zum Patron derer, die den Kommunismus bekämpfen. Im Jahr 1955 setzte sein Nachfolger Papst Pius XII. (1939-1958) den 1. Mai als Tag des heiligen „Josef des Arbeiters“ ein (lat. [Festum] S. Josephus opificis). Das Apostelfest Philippus und Jakobus wurde aus diesem Anlass vom 1. Mai auf den 11. Mai und seit 1970 zurück auf den 3. Mai verlegt.
Dieser Tag – der 1. Mai – wurde von der sozialen Bewegung weltweit aufgrund eines Generalstreikes in Nordamerika am 1. Mai als “Tag der Arbeit”, zum Erinnerungstag dieser Arbeiterbewegung die letztendlich ein sozialer Kampf war bestimmt. In Deutschland fand 1919 eine Debatte zur Einführung dieses Arbeiterfeiertages in der Regierung statt. Der Tag der Arbeit wurde in Deutschland 1933 durch das Nazi-Regime als “Tag der nationalen Arbeit” eingeführt und als ständiger Festtag bestimmt.
Papst Johannes XXIII. (1958-1963) hieß Angelo Giuseppe (italienisch: Josef) und verehrte seinen Namenspatron sehr. Vor Beginn des II. Vatikanischen Konzils erklärte er den hl. Josef zum Schutzpatron des Konzils und fügte 1962 den Namen „Josef“ in den Canon Missae ein.
Wie sonst unter den Heiligen nur für Johannes den Täufer (24. Juni, 29. August) und den hl. Petrus (22. Februar, 29. Juni) existieren heute also zwei Josefsfeste im liturgischen Kalender:
19. März – hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter
1. Mai – hl. Josef der Arbeiter
Josefs Tod in Beisein von Jesus und Maria (Grödner Holzschnitzerei von Albino Pitscheider, um 1910)
St. Josef, Patron der Kirche – mit Hinweis auf die Erklärung Papst Pius’ IX. (1870)
Patronate und Patrozinien
Weil der heilige Josef für das Jesuskind und dessen Mutter Maria in treuer Weise gesorgt hat, wird er auch seit dem I. Vatikanum offiziell als besonderer Schutzpatron der Kirche verehrt und angerufen. Er ist ausserdem Patron des Zweiten Vatikanischen Konzils, der Ehepaare und Familien, der Jungfräulichkeit, der Zimmerleute, der Sterbenden und bei Wohnungsnot.
Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt XVI. segneten am 5. Juli 2013 gemeinsam eine Statue und weihten den Vatikan dem heiligen Josef und dem Erzengel Michael. Gerade im “Jahr des Glaubens” habe die Weihe des Vatikanstaates an den Erzengel Michael, der für Gott gegen den Teufel kämpfte, hohe Bedeutung. Der heilige Josef sei der Beschützer der Familie Jesu gewesen. “Möge er uns Kraft und Mut geben, Raum für Gott in unseren Leben zu schaffen, und immer das Böse mit dem Guten zu besiegen”.
Ikonographie
Ikonographische Attribute des Heiligen sind der Wanderstab – gelegentlich als blühender Stock -, das Winkelmaß oder anderes Werkzeug für seinen Beruf als Zimmermann und die weiße Lilie, ein Symbol der Keuschheit bzw. Reinheit. In der Darstellung Josefs als Schlafender wird auf die Träume hingewiesen, die er nach dem Matthäusevangelium hatte und in denen er die göttliche Weisung zur Flucht nach Ägypten und zur Rückkehr nach Israel bekam. Bis zum 15. Jahrhundert wurde er als junger Mann ohne Bart abgebildet, später in der Regel als bärtiger älterer Mann. Seine Kleidung war oft bürgerlich..
In vielen Kirchen und Klöstern finden sich Bildnisse des hl. Josef. Auf Bildern der spätmittelalterlichen Kunst bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Josef nicht als einzelne bedeutsame Persönlichkeit dargestellt, sondern nahezu ausschließlich in Szenen zum Leben Jesu, zum Marienleben oder im Rahmen der Heiligen Familie. Häufig wird er als fürsorgender Familienvater typisiert: Josef pflegt das Kind, wäscht, holt Wasser heran, macht Feuer und kocht.[5].[6]
In der barocken Ikonografie wird der Tod des heiligen Josef im Zusammenhang mit seiner Verehrung als Patron der Sterbenden ein beliebtes Thema. In manchen Darstellungen ruht der sterbende Josef im Schoß Mariens, und Jesus hält seine Hand. Auch der Evangelist (Johannes (Evangelist)|Johannes]] oder ein Engel, der den blühenden Stab Josefs hält, können anwesend sein.[7]
Präfation vom heiligen Josef
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, allmächtiger Vater, zu danken und am Fest des heiligen Josef die Wege Deiner Weisheit zu rühmen. Denn ihm, dem Gerechten, hast Du die jungfräuliche Gottesmutter anvertraut, ihn, Deinen treuen und klugen Knecht, bestellt zum Haupt der Heiligen Familie. An Vaters Statt sollte er Deinen eingeborenen Sohn beschützen, der durch die Überschattung des Heiligen Geistes empfangen war, unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn loben die Engel Deine Herrlichkeit, beten Dich an die Mächte, erbeben die Gewalten. Die Himmel und die himmlischen Kräfte und die seligen Serafim feiern Dich jubelnd im Chore. Mit ihrem Lobgesang lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: Heilig, Heilig, Heilig …
Päpstliches
1487 wurde das Fest des Heiligen Josef in das Römische Brevier aufgenommen.
Gregor XIV. erhob den 19. März im Jahre 1621 zum Feiertag.
Clemens XI. schrieb den Feiertag des heiligen Josef, den 19. März im Jahre 1740 für die Gesamtkirche vor.
Pius IX.
8. Dezember 1870: Ritenkongregation: Dekret “Quemadmodum Deus” Erklärung des heiligen Josef zum Schutzpatron der Universalkirche.
Leo XIII.
14. August 1889: Enzyklika Quamquam pluries über das Patronat des heiligen Josef und der Muttergottes.] (ASS XXII [1889-1890] 66-69).
Pius X.
1909 Die Litanei vom heiligen Josef wurde für den liturgischen Gebrauch approbiert.
Benedikt XV.
25. Juli 1920: Motu proprio “Bonum sane” anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Proklamation des heiligen Josef zum Patron der ganzen Kirche (AAS [1920] 399-410)
Pius XII.
Pius XII. erklärte den 1. Mai im Jahre 1955 zum liturgische Fest des heiligen Josef des Arbeiters (AAS 47 [1955], 407-409; Ansprache an die Christlichen Arbeiterverbände Italiens, 1. Mai 1955).
24. April 1956: Ritenkongregation, Dekret “Instituto a Sanctissimo Domino” Der heilige Josef der Arbeiter wird in das Missale Romanum und Breviarum Romanum aufgenommen (AAS 48 [1956], 237).
Johannes XXIII.
19. März 1961: Apostolisches Schreiben “Le voci che da tutti”: Der heilige Josef wird zum Patron des Zweiten Vatikanischen Konzils erklärt.
13. November 1962: Johannes XXIII. nimmt Josef in den Kanon der Heiligen Messe auf (Pontifikat Johannes’ XXIII.).
Johannes Paul II.
15. August 1989: Apostolisches Schreiben Redemptoris custos, über die Gestalt des heiligen Josef im Leben Christi und der Kirche (AAS [1920] 399-410).
17. Dezember 2001: Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie, Nr. 218-223.
Franziskus
Papst Franziskus wurde am Josefsfest im Jahr 2013 in sein Amt eingeführt. (Wortlaut der Predigt)
1. Mai 2013 Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung: Dekret Paternas vices Der heilige Josef wird künftig in allen Hochgebeten des ordentlichen römischen Ritus angerufen werden.
5. Juli 2013: Papst Franziskus und Papst em. Benedikt XVI. weihen den Vatikanstaat dem Heiligen Josef und dem Erzengel Michael.
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