Enzyklika “Iucunda sane” von Papst Pius X.
An alle Ehrwürdigen Brüder, die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe und die andere Ordinarien; welche in Gnade und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhle leben
Quelle/Vollständiges Dokument
Gregor der Grosse – Heiligenleikon
Zum 1300jährigen Jubiläum des Heimganges Papst Gregor des Grossen
12. März 1904
(Offizieller lateinischer Text:
(Quelle: Rundschreiben unseres Heiligen Vaters Pius X., Herder Verlagsbuchhandlung, Erste Sammlung 1909, Lateinischer und deutscher Text (in Fraktur abgedruckt), Autorisierte Ausgabe. S. 67-111 Die Nummerierung folgt der englischen Fassung)
Einleitung: Gedächtnis des Papstes Gregor
1 Im Verlaufe dieses Jahres erfüllen sich dreizehn Jahrhunderte seit dem Tode des heiligen Papstes Gregor, des ersten dieses Namens. Freudig wenden Wir uns, Ehrwürdige Brüder, der Erinnerung an den grossen und unvergleichlichen Mann[1] zu, um sein Andenken in feierlichem Jubiläum zu begehen.
In den fast unzähligen Sorgen Unseres apostolischen Amtes, bei den vielen Kümmernissen, welche die zahlreichen und so schweren Pflichten der Regierung der ganzen Kirche Uns bereiten, geleitet von der gewissenhaften und drückenden Bestrebung, euch, Ehrwürdige Brüder, die Ihr zur Teilnahme an Unserer apostolischen Aufgabe berufen seid, und allen Unserer Verantwortung anvertrauten Gläubigen in bester Weise gerecht zu werden, sehen Wir eine besondere Fügung Gottes, der tötet und belebt, der erniedrigt und erhöht,[2] darin, dass Wir im Anfange Unserer Regierung auf diesen heiligen und hehren Vorgänger, diese glanzvolle Zierde der Kirche Unser Auge heften müssen. Sein so mächtiger Schutz bei Gott gereicht Uns zu grosser, zuversichtlicher Ermutigung, und schon in der Erinnerung an seine erhabenen lehramtlichen Vorschriften und sein heiliges Wirken fühlen Wir uns gestärkt. Seine segensreichen Grundsätze und sein eindrucksvolles Tugendbeispiel haben in der Kirche Gottes so weithin, so tief und so unverwischbar ihre Spuren eingeprägt, dass die Zeitgenossen und die Nachwelt ihn mit Recht den „Grossen“ nannten und noch heute, nach so vielen Jahrhunderten, auf ihm passt, was seine Grabschrift ihm nachrühmt: immer und überall lebt er durch seine zahllosen guten Taten.[3] Daher ist es fürwahr unmöglich, dass diejenigen, welche sein wundervolles Beispiel nachahmen, mit Hilfe der göttlichen Gnade, soweit menschliche Kräfte reichen, ihre Pflichten nicht sollten erfüllen können.
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