„Eine Kuh ist kein Pferd“

„Eine Kuh ist kein Pferd“: Kölner Weihbischof zum Synodalen Weg

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Der Vatikan hat kirchenrechtliche Bedenken gegen den „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland. Das jüngste Schreiben an die Deutsche Bischofskonferenz hat die Karten nochmals neu gemischt – und die Bischöfe haben nun ordentlich Redebedarf. Mit dabei: der Kölner Weihbischof Ansgar Puff. Sein Erzbischof hatte gemeinsam mit dem Regensburger Bischof ein Alternativstatut zum Synodalen Weg vorgelegt – allerdings ohne Erfolg.

 In einem Brief mit Datum vom 4. September hatte der Leiter der römischen Bischofskongregation, Kurienkardinal Marc Ouellet, die deutschen Bischöfe ermahnt, sich keine Entscheidungskompetenzen für Fragen anzumaßen, die allein auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden könnten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, hatte zusammen mit dem Schreiben Ouellets ein Gutachten des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte erhalten. Darin wird das Reformprojekt „Synodaler Weg“ als schwer vereinbar mit dem Kirchenrecht beurteilt.

Dieses Projekt hatten die Deutsche Bischofskonferenz und der Laien-Dachverband ZdK im Frühjahr beschlossen, um im Zuge des Missbrauchsskandals verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Eine Kuh ist auch kein Pferd

Für den Kölner Weihbischof Ansgar Puff ist das jüngste Schreiben ein Anlass, sich mit der Kritik auseinanderzusetzen. Er hätte ohnehin dem Reformprojekt gerne einen anderen Namen gegeben, denn „eine Kuh bleibt schliesslich eine Kuh, auch wenn einige Menschen beschliessen, wir nennen dieses Tier jetzt einfach mal Pferd“. So bleibe „ein Partikularkonzil auch ein Partikularkonzil, auch wenn Bischöfe beschlossen haben, wir nennen das jetzt einfach mal ,Synodaler Weg‘“, argumentiert Puff in seinem täglichen Impuls bei DOMRADIO.DE.

Genau darum drehe sich derzeit der Streit zwischen Rom und den deutschen Bischöfen. Denn wenn sich alle Bischöfe eines Landes zusammen mit vielen Laien zusammensetzen, um über die kirchliche Situation in ihrem Land zu beraten, sei das ein sogenanntes Partikularkonzil, wofür im Kirchenrecht auch bestimmte Regeln vorgesehen seien.

Der Vorteil liege laut Puff auf der Hand. „Die dort getroffenen Beschlüsse haben Verbindlichkeit. Beim ,Synodalen Weg‘ setzen sich alle Bischöfe Deutschlands mit vielen Laien, unter anderem aus dem Zentralkomitee der Katholiken, zusammen, um über die kirchliche Situation in Deutschland zu beraten.“ Also sei das, was da geschieht, ein Partikularkonzil, folgert der Kölner Weihbischof, auch wenn manche Leute sagen: „Nein, das ist ja etwas ganz anderes, das ist ein Synodaler Weg.“

Der Vatikan mahne nun: „Nicht vergessen, eine Kuh bleibt eine Kuh. Auch wenn manche sagen, dieses Tier nennen wir ab jetzt Pferd. Was ihr in Deutschland auf den Weg bringt, ist gut. Aber es ist ein Partikularkonzil. Haltet euch an die Regeln.“

Puff hatte Partikularkonzil angeregt

Bei der Diskussion in der Bischofskonferenz im Februar hatte Puff noch ein Partikularkonzil angeregt, ist mit seiner Ansicht aber nicht durchgekommen. Den Nachteil des jetzt angedachten „Synodalen Wegs“ sieht der Geistliche darin, dass dieser völlig unverbindlich sei: „Eventuelle Beschlüsse, die beim ,Synodalen Weg‘ gefasst werden, binden niemanden – auch keinen Bischof.“

„Aber wozu dann zwei Jahre miteinander reden?“, fragt sich Puff und hofft darauf, dass die Bischöfe noch die Kurve kriegen. Er jedenfalls bete dafür.

kna/domradio – cs

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