“Das Sündenbewusstsein ist gegen Null gesunken”

Erzbischof Schick: “Das Sündenbewusstsein ist gegen Null gesunken”  UPDATE

by T.E. RyenErzbistum Bamberg

Bamberg/Würzburg, kath.net/ bbk), 12. Januar 2014

‘Umkehr und (Wieder)Gutmachung statt Outing in den Medien’

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, Sünden und Schwächen durch Umkehr und Busse in Ordnung zu bringen und nicht durch “Outing” in den Medien. In diesem Zusammenhang betonte Schick am Sonntag den Wert des Beichtsakraments, das eine Erneuerung der Taufe darstelle. “Die Busse setzt voraus, dass wir wirklich busswillig sind und uns als Sünder bekennen”, sagte der Erzbischof. “Das ist heute ein grosser Mangel, das Sündenbewusstsein ist gegen Null gesunken.” Die Beichte mit Umkehr und (Wieder)Gutmachung müsse ins Leben der Christen zurückgebracht werden. Schick sprach in Würzburg anlässlich der Beauftragung zum Akolythan am Tag der Taufe des Herrn.

Die Taufe sei der Beginn des neuen Menschseins und fordere Kohärenz, wie Jesus sie gelebt habe. Kohärenz bedeute für den Getauften, “verbunden sein” mit Jesus Christus, dem Evangelium und den Zehn Geboten. Kohärent sein im Geiste Jesu heisse auch, die eigenen Verpflichtungen in Ehe, Familie oder Priestertum treu zu leben. “In der Ehe und Familie bedeutet das, dass sich die Partner treu lieben, in guten und bösen Tagen, dass sie Schwierigkeiten miteinander überwinden, dass sie Kinder annehmen und im Geiste Christi erziehen. Und es heisst auch, dass sie als Eheleute und Familie einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft leisten.”

Im Priestertum heisse Kohärenz, dass jeder Priester selbstlos für die anderen da sei, das Evangelium verkünde und die Sakramente feiere, den Zölibat halte und das Brevier bete. “Auch die Berufe, die jeder von uns hat, müssen von einem Christen kohärent ausgeübt werden: als Arbeit für Gott und für die Menschen”, so der Erzbischof. Jeder Christ habe Schwächen und sei ein Sünder, deshalb müsse jeder ständig im “Geist der Demut und der Busse” leben. Wer von seinen Berufspflichten, von seinen Versprechen in Ehe oder Priestertum abfalle, suche heute oft den Weg über die Medien, um dort ein Bekenntnis abzulegen. Der richtige Weg sei jedoch die Umkehr und die (Wieder)Gutmachung vor dem Mitmenschen und vor Gott.

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