Open Doors ‘Marokko’

Marokko ist eine parlamentarische Monarchie, in der der König über weitreichende Befugnisse verfügt, sowohl politisch wie auch religiös

Quelle
Länderprofil Marokko
„Papstreise nach Marokko wird dem Dialog mit dem Islam helfen“
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Marokko ist eine parlamentarische Monarchie, in der der König über weitreichende Befugnisse verfügt, sowohl politisch wie auch religiös. Die Bilanz zur Situation der Menschenrechte fällt gemischt aus, hat sich aber seit dem Ende der Herrschaft von Hassan II. im Jahr 1999 verbessert, denn als Reaktion auf den Arabischen Frühling kam es im Jahr 2011 zu Verfassungsreformen.

In Marokko ist das Christentum seit der Römerzeit präsent. Im 7. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Islam wurden viele Christen zwangsislamisiert. Im 19. Jahrhundert erreichte die katholische Kirche das Land, als Marokko zu einer französischen Kolonie wurde. Der Protestantismus selber ist seit 1912 präsent.

Zur Situation der Christen

In Marokko existieren mehrere christliche Konfessionen. Die bedeutendste ist die katholische Kirche. Vor allem in den Grossstädten bestehen viele Kirchen aus Einwanderern und es gibt eine Gemeinschaft marokkanischer Christen mit einem muslimischen Hintergrund.  Doch es ist per Gesetz verboten in irgendeiner Weise «den muslimischen Glauben in Frage zu stellen». Christliche Ausländer stehen unter Beobachtung und laufen Gefahr, abgeschoben zu werden, sobald sie gegen dieses Gesetz verstossen. Jeder Christ, der seinen Glauben öffentlich bekennt, weiss, dass er strafrechtlich verfolgt werden kann. Muslime, die sich zum Christentum bekehren, verlieren ihre Erbberechtigung, das Sorgerecht für ihre Kinder und erhalten kein christliches Begräbnis. Christliche Eltern dürfen ihren Kindern keinen christlichen Vornamen geben. Familiär stehen besonders Konvertiten unter erheblichem Druck.

Beispiele der Verfolgung

Aus Sicherheitsgründen können wir keine näheren Angaben machen. 

  • Im Jahr 2018 – Mehrere marokkanische Christen mit muslimischem Hintergrund wurden verhaftet und zu ihrem Besitz von Bibeln und ihren Kontakten zu ausländischen Christen befragt. 
  • Im Jahr 2018 – Mindestens eine marokkanische Christin mit muslimischem Hintergrund wurde Opfer einer Zwangsheirat, um sie wieder in den Islam zurückzubringen. 

Rückblick auf die Entwicklung der letzten 5 Jahre

Dass Marokko für das Jahr 2018 wieder in der Rangliste erscheint, steht im Zusammenhang einer detaillierteren Untersuchung. Der bessere Zugang zu Informationen ermöglichte uns, die Schwierigkeiten der marokkanischen Christen besser einzuschätzen. Der Trend jedoch während der letzten vier Jahre wies bereits auf einen leichten, aber stetigen Anstieg der einzelnen Parameter der Verfolgung hin. Einschränkungen erfahren vor allem die Gemeinden, insbesondere diejenigen mit einem aktiven kirchlichen Gemeindeleben.

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