8 Frauen, die Kirche und Welt “aufmischten”
Hier sind acht Frauen, die Kirche und Welt “aufmischten”, wie es Papst Franziskus gerne nennt; und von der sich alle, Frauen wie Männer, eine dicke Scheibe abschneiden können
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Jungfrau Maria
Von CNA Deutsch/EWTN News
Vatikanstadt, 8. März 2019 (CNA Deutsch)
Es gibt Menschen, die glauben, dass Frauen in der Kirche keine wichtige Rolle spielen. Doch vom Anfang des Christentums bis heute hat Gott Frauen auserwählt, die den Menschen auf den rechten Weg halfen – darunter auch dem einen oder anderen Papst.
Hier sind acht Frauen, die Kirche und Welt “aufmischten”, wie es Papst Franziskus gerne nennt; und von der sich alle, Frauen wie Männer, eine dicke Scheibe abschneiden können.
1. Die Jungfrau Maria
“Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen”, sagte Jesus seiner Mutter (Joh 2,4). Der Sohn Gottes hört auf sie bei der Hochzeit zu Kana. Sie ist die erste Frau, die den Herrn empfängt und mächtig “Unruhe stiftet” – auch wenn sie etwa Jesus motiviert, das erste öffentliche Wunder zu tun.
Die ersten Jahrhunderte sind voller mutiger Frauen, die ohne Zögern ihr Leben für Christus gaben, und andere Christen ermutigten, nicht zu zaudern, wenn der Zeitpunkt naht.
2. Heilige Hildegard von Bingen
Im Mittelalter wurde die Kirche zwar in Europa zumindest nicht mehr verfolgt, aber Frauen waren in der Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Was eine Hildegard von Bingen (1098-1179) nicht davon abhielt, Kaiser Barbarossa selbst daran zu erinnern, dass auch er nicht über dem Urteil Gottes stand, erinnerte Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 in einer Generalaudienz.
Die deutsche Benediktinerin war eine grosse Universalgelehrte, eine Kirchenlehrerin, Mystikerin, Dichterin und Komponistin.
3. Heilige Katharina von Siena
Rund 200 Jahre später wirkte eine weitere Mystikerin und Kirchenlehrerin: Katharina von Siena lebte von 1347-1380. Heute wird die Dominikanerin auch als Schutzpatronin Europas verehrt. Sie hatte mehrere Visionen und trug die Wundmale Christi.
Doch Katharina, eine geweihte Jungfrau, war auch eine grosse, mutige Kämpferin für die Einheit der Kirche. Mit scharfen Briefen – fast 400 von ihnen sind erhalten – und unter grossem persönlichen Einsatz redete sie den Machthabern ins Gewissen. Ihr ist es zu verdanken, dass Papst Gregor XI. von Avignon zurück nach Rom gekehrt ist. Sie unterstützte Papst Urban VI. im Ringen um die Überwindung des Grossen Schismas (1378-1417).
Katharina starb mit gerade mal 33 Jahren an einer Krankheit.
In die Zeit der Spaltung durch den Protestantismus und des Konzils von Trient wirkte die heilige Teresa von Avila (1515-1582), eine kontemplative Nonne, welche die ganze Kirche massgeblich prägte durch ihre karmelitische Reformation.
Obwohl sie missverstanden wurde, verfolgt und sogar in der Inquisition angeklagt, trieb sie die Liebe zu Gott dazu, neue Klöster zu gründen und ein strengeres, asketischeres Leben zu führen. Auch wenn sie immer wieder ekstatische Visionen erlebte, blieb sie doch immer realistisch und auf dem Boden irdischer Tatsachen.
Eine relativ ungebildete Frau, die mit anderen Heiligen, mit Würdenträgern und königlichen Hoheiten sprach, ihnen Ratschläge erteilte und um Hilfe bat, um ihre Vorhaben umzusetzen, ist sie heute eine Kirchenlehrerin.
Im deutschsprachigen Raum kennen viele Katholiken sie noch nicht; doch auf der anderen Seite der Welt nahm sich die heilige Rosa von Lima (1586-1617) die heilige Katharina von Siena zum Vorbild. Sie ignorierte alle, die um sie wegen ihrer grossen Schönheit warben, um sich lieber als Jungfrau dem Dienst der Armen und Kranke zu verschreiben.
“Kein Missionar in Amerika hat wohl durch sein predigen so viele Bekehrungen zum Glauben bewirkt wie es Rosa von Lima mit ihrem Gebet und ihren Abtötungen”, sagte Papst Innozenz IX. über die erste Heilige Amerikas.
Der heilige Papst Johannes Paul II. sagte, ihr schlichtes und strenges Leben sei “eloquentes Zeugnis für die entscheidende Rolle, die Frauen in der Verkündung der Frohen Botschaft hatten und weiter haben”.
6. Heilige Thérèse von Lisieux
Sie war der Spross der später als Ehepaar heilig gesprochenen Eltern Louis Martin und Zelie Guerin. Therese von Lisieux (1873-1897) ist eine Kirchenlehrerin und die Patronin der Weltmission.
Dabei wurde die “kleine Therese”, wie sie zur Unterscheidung zu Teresa von Avila auch genannt wird, nur 24 Jahre alt. Und sie lebte ein äusserlich unscheinbares, kurzes Leben in strenger Klausur als Nonne – im Orden der Unbeschuhten Karmeliterinnen.
Doch ein Jahr nach ihrem Tod erschien ihre “Geschichte einer Seele”, die sie auf Anordnung ihrer Priorin geschrieben hatte. Diese Lebensgeschichte ist – nach der Bibel – das meistgelesene spirituelle Buch französischer Sprache.
Papst Pius XI nannte sie “den Stern” seines Pontifikates; Papst Franziskus hat wiederholt über seine tiefe Verehrung der Heiligen gesprochen.
Sie ist die dritte unbeschuhte Karmelitin in dieser Liste, und die dritte Heilige, deren Ordensname Theresa war: Edith Stein (1891-1942), die als Nonne den Namen Teresia Benedicta vom Kreuz trug.
Die Philosophin, Lehrerin und Patronin Europas kam aus einer jüdischen Familie. Sie wurde mit anderen Konvertiten von den Nazis ins KZ Westerbork gebracht, als Rache auf den Protest der katholischen Bischöfe der Niederlande gegen die Deportation der Juden.
Die Nonne wurde dann nach Auschwitz verfrachtet, wo sie als Märtyrerin in den Gaskammern starb, zusammen mit ihrer Schwester Rosa, die sich auch zum Katholizismus bekehrt hatte, und vielen anderen.
Neben ihrer wichtigen Rolle als Vordenkerin für die Rolle der Frau, in der Philosophie und als Lehrerin, gilt sie auch als Brückenbauerin zwischen Christen und Juden.
8. Heilige Teresa von Kalkutta
Zum Abschluss dieser Reihe grossartiger Frauen, welche die Welt und die Kirche geprägt haben, darf Mutter Teresa (1910-1997) nicht fehlen.
Sie lehrte nicht nur, den “Ärmsten der Armen” zu dienen, sondern dass die grösste Armut die der vermeintlich reichen Länder ist, in denen so wenig Liebe ist, dass Gesellschaften sogar Abtreibung erlauben.
Und wie fast alle Frauen auf dieser Liste, wurde sie für ihr Wirken verfolgt und verunglimpft.
Bei ihrer Heiligsprechung im Oktober 2016 würdigte Papst Franziskus das Wirken der heiligen Nonne:
Mutter Teresa war in ihrem ganzen Leben eine grossherzige Ausspenderin der göttlichen Barmherzigkeit, indem sie durch dieAufnahme und den Schutz des menschlichen Lebens –des ungeborenen wie des verlassenen und ausgesonderten – für alle da war. Sie setzte sich für den Schutz des Lebens ein undbetonte immer wieder, dass “der ungeborene Mensch der schwächste,
der kleinste und der ärmlichste ist”.
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