Papst von Irlands Staatspräsident empfangen

Papst Franziskus ist zu Beginn seines zweitägigen Irlandbesuchs von Staatspräsident Michael Higgins empfangen worden. Higgins hiess den Papst am Samstag mit offiziellem Zeremoniell an seinem Amtssitz Aras an Uachtarain im Phoenix Park von Dublin willkommen

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Nach der Begrüssung, an der auch die Präsidentengattin Sabina Coyne teilnahm, und einem Eintrag ins Gästebuch zogen, sich die beiden zu einer privaten Unterredung zurück. In dem Gästebuch schrieb der Papst: Möge der allmächtige Herr das irische Volk segnen und ihnen das Geschenk des Friedens und der Freude gewähren.

Der 77-jährige Higgins hat eine besondere Neigung für Lateinamerika und spricht auch Spanisch. Politisch gilt er als Mensch, der sich einem Sozialismus lateinamerikanischer Prägung verbunden fühlt. Das Heimatland des 81 Jahre alten Papstes ist Argentinien.

Franziskus hält sich bis Sonntagabend in Irland auf. Anlass der Reise ist das neunte katholische Weltfamilientreffen, das seit Dienstag in der irischen Hauptstadt tagt. Am Sonntagnachmittag feiert der Papst die Abschlussmesse mit bis zu 500.000 Teilnehmern im Phoenix Park.

Irlands Staatspräsident Michael Higgins hat mit Papst Franziskus über den sexuellen Missbrauch durch katholische Kleriker gesprochen. Ein Thema der privaten Unterredung am Samstag sei das „ungeheure Leiden“ gewesen, das von einigen Mitgliedern der katholischen Kirche verursacht worden sei, teilte das Präsidialamt nach dem Treffen im Amtssitz von Higgins am Samstag mit. Demnach schilderte das Staatsoberhaupt dem Papst die Wut der Betroffenen. Es sei der Eindruck entstanden, diejenigen, die Missbrauchfälle bei den Behörden anzeigen sollten und dies nicht getan hätten, seien ihrerseits straflos geblieben.

Ehrliche und freimütige Sprache

Der Präsident lobte zugleich die „ehrliche und freimütige Sprache“, mit der Franziskus das Thema in seinem am Montag veröffentlichten Brief zum Missbrauch angegangen habe. Von entsprechenden Massnahmen würden alle profitieren, betonte Higgins.

Daneben ging es der Mitteilung zufolge bei der Unterredung um Fragen des Klimawandels, der sozialen Ungleichheit, gewaltsamer Konflikte und der Migration. Higgins teile dabei die Sorge des Papstes über die Trägheit im Umgang mit globalen Problemen, die Franziskus als „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ beschrieben habe, hiess es.

Weiter warb Higgins für Gleichberechtigung. Eine Diskriminierung, „einschliesslich jener aufgrund des Geschlechts und der sexuellen Orientierung“, habe grosse Leiden verursacht und verursache sie immer noch. Es war das dritte Mal, dass sich Higgins und Franziskus persönlich trafen.

(kna – mg)

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