Kirchenväter
Kirchenvater ist die Bezeichnung für frühchristliche Schriftsteller, die in ihren Schriften die christliche Lehre begründeten
Quelle (Kirchenvater)
Seliger John Henry Newman
The International Centre of Newman Friends
Internationale deutsche Newman Gesellschaft e.V.
Kirchenväter – Gedenktag syrisch-orthodox: 1. Januar, 30. Juni
Kirchenvater ist die Bezeichnung für frühchristliche Schriftsteller, die in ihren Schriften die christliche Lehre begründeten. Sie verbanden die Evangelien mit den Schriften der Apostolischen Väter, kirchlichen Geboten und Entscheidungen der Konzile und schufen so einen standardisierten Korpus christlicher Lehren. Mit der Erforschung dieser Lehren beschäftigt sich die “Patristik”.
Bald schon stütze man sich in der Christenheit auf so genannte “Kirchenväter”. Im Streit um das Dogma zitierte man die frühen Autoritäten. Basilius der Grosse schrieb 374/75 “de Spiritu sancto” und fügte eine Liste der “Kirchenväter” als Beweis seiner Thesen an. Vinzenz von Lérins legte 434 erstmals eine Theorie der Väterbeweise vor. Danach hat als Kirchenvater zu gelten, wer in der Einheit der Kirche und des Glaubens lehrt.
Zu den Kirchenvätern zählen traditionell in der katholischen Kirche die westlichen Ambrosius, Augustinus, Papst Gregor I. und Hieronymus – sie wurden 1295 von Papst Bonifatius VIII. ernannt, sowie die östlichen Athanasios von Alexandria, Basilius der Große, Johannes Chrysostomos und Gregor von Nazianz – diese wurden 1568 von Papst Pius V. zu Kirchenlehrern erklärt. Nach Jean Mabillon gehört auch noch Bernhard von Clairveaux dazu als der zeitlich letzte Kirchenvater. Kirchenväter sind Männer, die vier Kriterien erfüllten: Sie mussten in früher christlichen Zeit gelebt und ein frommes Leben geführt haben, ihre Schriften mussten die christliche Lehre in hervorragender Weise verteidigen oder erklären und von der Kirche gebilligt worden sein. Ihre Lehren gelten als unfehlbar.
Als Kirchenväter gelten in den Orthodoxen Kirchen die wichtigsten Schriftsteller der jungen Christenheit bis ins 8. Jahrhundert hinein – wobei der Massstab der “Rechtgläubigkeit” grosszügig bemessen wird. Ihre Lehrmeinungen gelten nicht automatisch als Lehren der Kirche, Massstab der Lehre sind allein die sieben ökumenischen Konzilien. Als Kirchenväter werden bezeichnet:
Ignatius von Antiochia († vor 117)
Athenagoras († im 2. Jahrhundert)
Melitos († im 2. Jahrhundert)
Tatianus der Syrer († im 2. Jahrhundert)
Theophilos von Antiochia († um 186)
Hermes von Rom († um 160)
Justinus der Märtyrer († um 165)
Polycarp von Smyrna († 155/156)
Hippolyt von Rom († 236 ?)
Julius Africanus († um 240)
Cyprian von Karthago († 258)
Dionysius von Alexandria († 265)
Firmillian († 268)
Gregor Thaumaturgus († um 270)
Archelaus († 282)
Methodius († 311)
Eustachius von Antiochia († um 325)
Aphraates († im 4. Jahrhundert)
Serapion der Scholastiker († 362)
Caesarius of Nazianz († um 368)
Athanasios von Alexandria († 373)
Basilius der Große († 379)
Cyrill von Jerusalem († 386)
Gregor von Nazianz († um 390)
Diodoros von Tarsus († 390)
Makarius der Ägypter († um 390)
Gregor von Nyssa († 394)
Epiphanius von Konstantia († 403)
Johannes Chrysostomos († 407)
Nilus der Ältere (von Ankara) († 430)
Isidor von Pelusium († 431/451)
Cyrill von Alexandria († 444)
Proclus von Konstantinopel († 446)
Theodoret von Zypern († 460)
Gennadius I. († 471)
Dionysius der Pseudo-Areopagite († um 500)
Leontius von Byzanz († 543)
Johannes Klimakos († nach 600)
Isidor von Sevilla († 636)
Sophronius von Jerusalem (560-638)
Maximus († 662)
Anastasius vom Sinai († um 700)
Andreas von Kreta († 740/720)
Germanus I. († um 733)
Johannes von Damaskus († um 750)
Gelegentlich werden auch noch hinzugezählt:
Clemens von Alexandria († 215)
Tertullian (nach 220)
Origenes († 254)
Eusebius von Cäsarea († 339)
Didymus der Blinde († 398)
Theodor von Mopsuetia († 428)
Socrates Scholastikos († nach 439)
Protestantische Kirchen geben den Lehren der Genannten keine besondere Bevorzugung gegenüber den Aussagen anderer früher Glaubenszeugen.
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