Montag der 3. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 3,22-30

Quelle
Hl. Vinzenz von Saragossa – Tagesheiliger

In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben?
Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben.
Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben.
Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen.
Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern.
Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen;
wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.
Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Dominikaner, Theologe und Kirchenlehrer
Aus der „Theologischen Summe“

„[…] jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“

Die Wunder Christi waren dazu bestimmt, seine Göttlichkeit zu offenbaren. Diese jedoch sollte den Dämonen verborgen bleiben, denn sonst hätte das Geheimnis der Passion verhindert werden können: „denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“ (1 Kor 2,8). Es scheint also, dass Christus keine Wunder an den Dämonen wirken sollte […] Doch der Prophet Sacharja hatte diese Wunder vorhergesagt, als er ausrief: „den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land vertreiben“ (Sach 13,2). Tatsächlich waren die Wunder Christi Zeugnis für den Glauben, den er lehrte. Doch sollte er nicht durch die Kraft seiner Gottheit die Macht der Dämonen zunichte machen in den Menschen, die an ihn glauben sollten, wie der hl. Johannes schreibt: „[…] jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh 12,31).

Es war also nur folgerichtig, dass Christus neben anderen Wundern die Menschen von den Dämonen befreite, die besessen waren […] Andererseits, so schreibt Augustinus, „hat sich Christus den Dämonen zu erkennen gegeben in dem Mass, wie er es wollte, und er wollte es in dem Mass, wie es nötig war […] durch einige dinghafte Wirkungsmöglichkeiten seiner Macht.“ Indem er seine Wunder sah, musste der Dämon überzeugt werden, dass Christus der Sohn Gottes war: „Die Dämonen wussten, dass er der Christus war“, sagt der hl. Lukas. Wenn sie bekannten, dass er der Sohn Gottes war, „dann aus Überzeugung eher noch als aus sicherem Wissen“, sagt der hl. Beda. Und was die Wunder angeht, die Christus gewirkt hat, indem er die Dämonen austrieb, so hat er sie nicht gewirkt zu deren Nutzen, sondern zum Nutzen der Menschen, damit sie Gott die Ehre erweisen. Deshalb hat er die Dämonen daran gehindert, etwas zu sagen, was ihm zum Lob gedient hätte. Der hl. Johannes Chrysostomus bemerkt: „Es ziemte sich nicht, dass die Dämonen sich die Ehre anmassten, die dem Apostelamt zukam, noch dass eine Lügenzunge das Geheimnis Christi verkündete.“

Lesungen

Zweites Buch Samuel 5,1-7.10

In jenen Tagen kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel in den Kampf und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.
Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn, und sie salbten David zum König von Israel.
David war dreissig Jahre alt, als er König wurde, und er regierte vierzig Jahre lang.
In Hebron war er sieben Jahre und sechs Monate König von Juda, und in Jerusalem war er dreiunddreissig Jahre König von ganz Israel und Juda.
Der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die in dieser Gegend wohnten. Die Jebusiter aber sagten zu David: Du kommst hier nicht herein; die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben. Das sollte besagen: David wird hier nicht eindringen.
Dennoch eroberte David die Burg Zion; sie wurde die Stadt Davids.
David wurde immer mächtiger, und der Herr, der Gott der Heere, war mit ihm.

Psalm 89(88),20-22.25-26.29

Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:
“Einen Helden habe ich zum König gekrönt,
einen jungen Mann aus dem Volk erhöht.
Ich habe David, meinen Knecht, gefunden
und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

Beständig wird meine Hand ihn halten
und mein Arm ihn stärken.
Meine Treue und meine Huld begleiten ihn,
und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.

Ich lege seine Hand auf das Meer,
über die Ströme herrscht seine Rechte.
Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren,
mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.

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