3. Sonntag im Jahreskreis
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 1,14-20
Quelle
Hl. Agnes, Hl. Meinrad – Tagesheilige
Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.
Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Sogleich liessen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.
Sofort rief er sie, und sie liessen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer
Homilien über das Markusevangelium; PL 52, 125-171
„[…] und sie folgten ihm“
„Da sagte er [Jesus] zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Glückselige Umwandlung des Fischfangs: Simon und Andreas sind der Fischfang Jesu […] Diese Menschen sind Fischen ähnlich geworden, die durch Christus gefangen wurden, bevor sie selbst beginnen sollten, andere Menschen zu fischen. „Und sogleich liessen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.“ Echter Glaube kennt keinen Aufschub; sobald sie gehört hatten, glaubten sie, folgten ihm und wurden zu Fischern. „Und sogleich liessen sie ihre Netze liegen […].“ Ich glaube, dass sie durch diese Netze alle Sündhaftigkeit des Lebens in dieser Welt verlassen haben […]
„Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; […] und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.“ Man wird sagen: der Glaube ist kühn. Welchen Anhaltspunkt hatten sie, welches erhabene Zeichen ist ihnen aufgefallen, dass sie ihm folgen konnten, sobald er sie anrief? Uns wird klar, dass offensichtlich irgendetwas Göttliches von Jesu Blick ausging, von seinem Gesichtsausdruck, was diejenigen, die Jesus ansahen, antrieb, sich ihm zuzuwenden […] Doch warum sage ich das alles? Um euch zu zeigen, dass das Wort des Herrn wirksam ist, und dass er durch das geringste seiner Worte an seinem Werk arbeitete: „denn er gebot, und sie waren erschaffen“ (Ps 148,5). Mit der gleichen Einfachheit hat er gerufen und sie sind gefolgt […]: „Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! Der König verlangt nach deiner Schönheit […]“ (Ps 44,11-12).
Höre gut zu, Bruder, und folge den Spuren der Apostel; höre auf das Wort des Erlösers, vergiss deinen Vater dem Fleische nach und schaue auf den wahren Vater deiner Seele und deines Geistes […] Die Apostel verlassen ihren Vater, verlassen ihr Boot, verlassen alle ihre Reichtümer von einst; sie lassen die Welt zurück und ihre unzählbaren Reichtümer; sie verzichten auf alles, was sie besitzen. Doch es ist nicht die Vielzahl der Reichtümer, auf die Gott achtet, es ist die Seele dessen, der verzichtet. Sie, die nur wenig verlassen haben, hätten gegebenenfalls genauso auf ein grosses Vermögen verzichtet.
Lesungen
Buch Jona 3,1-5.10
Das Wort des Herrn erging an Jona:
Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die grosse Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde.
Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine grosse Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren.
Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört!
Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, gross und klein, zogen Bussgewänder an.
Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.
Psalm 25(24),4-5.6-7.8-9
Zeige mir, Herr, deine Wege,
lehre mich deine Pfade!
Führe mich in deiner Treue und lehre mich;
denn du bist der Gott meines Heiles.
Auf dich hoffe ich allezeit.
Denk an dein Erbarmen, Herr,
und an die Taten deiner Huld;
denn sie bestehen seit Ewigkeit.
Denk nicht an meine Jugendsünden und meine Frevel!
In deiner Huld denk an mich, Herr, denn du bist gütig.
Gut und gerecht ist der Herr,
darum weist er die Irrenden auf den rechten Weg.
Die Demütigen leitet er nach seinem Recht,
die Gebeugten lehrt er seinen Weg.
Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 7,29-31
Ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,
wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,
wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
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