“Fake News” und gefälschte Papstreden
Die Vatikanzeitung “Osservatore Romano” beklagt eine unausgewogene Medienberichterstattung übe den Pontifex. Sogar gefälschte Papstreden geisterten durch das Netz
Die Vatikanzeitung “Osservatore Romano” hat eine unausgewogene Medienberichterstattung sowie “Fake News” und gefälschte Papstreden beklagt. Im sogenannten postfaktischen Zeitalter sei auch die katholische Kirche verstärkt Ziel einer “Spirale der Fälschungen, die sich als Wahrheit ausgeben”, heisst es in einem Leitartikel der Freitagsausgabe des Blattes. Auch Papst Franziskus werde so immer wieder instrumentalisiert. Einige Medien beschränkten sich darauf, nur Aussagen wiederzugeben, die zur eigenen Linie passten, heisst es in dem Artikel. Zudem würden Papst-Äusserungen von Journalisten auch gern aus dem Kontext gerissen, damit sie “zum Bild eines fortschrittlichen Pontifex passen, das sie im Sinn haben und um jeden Preis glaubhaft erscheinen lassen wollen – auch indem sie die Realität dehnen”, so die Autorin. Aussagen des Kirchenoberhaupts, die als der traditionellen Kirchenlehre entsprechend interpretiert werden könnten, würden hingegen oft unter den Tisch fallen gelassen.
Diesen Mechanismus gebe es schon lange. Bisher ohne Beispiel sei jedoch die Verbreitung gefälschter Papstreden. Diese seien vor allem in sozialen Netzwerken im Umlauf und auf Spanisch verfasst, um sie glaubwürdiger erscheinen zu lassen. “Diese Art der Verzerrung der Wahrheit zeigt, wie wenig es darum geht, die programmatische Linie des Pontifikats zu verstehen, ihre grundlegenden Dokumente zu lesen und die bedeutendsten Verfügungen”, beklagt der “Osservatore”. “Schrille Titel” liefen immer gut, und auch wenn unausgewogene Medienberichte oder Fälschungen anhand des verfügbaren Originaltextes schnell enttarnt werden könnten, würden die wenigsten Menschen solche Berichte überprüfen.
DT/KNA
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