Eucharistie und Mission UPDATE

Eucharistie und Mission: „Brot, das gebrochen wird für das Leben der Welt“

virgendelpilar“Die Eucharistie als Quelle der Mission”: Diverse Beiträge
Vatikan – Jahr der Eucharistie

Papstworte zum Abschluss der Bischofssynode und des „Jahres der Eucharistie“

Rom, 24. Oktober 2005, Zenit.org, Redaktion

Im Anschluss an die Heilige Messe auf dem Petersplatz, in deren Rahmen Benedikt XVI. am Sonntag die erste Heiligsprechung seines erst sechs Monate währenden Pontifikats vorgenommen hat, verwies der Heilige Vater in seiner Ansprache zum Angelusgebet vor rund 100.000 Pilgern aus aller Welt auf die tiefe eucharistische Frömmigkeit der neuen Heiligen aus Italien, der Ukraine und Chile.

Ihr Vorbild komme der Einladung gleich, „in jeder Gelegenheit zum mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria Zuflucht zu nehmen, um auf dem Weg der evangeliumsgemäßen Vollkommenheit immer mehr voranzuschreiten“, betonte der Papst am Weltmissionssonntag, der das Ende der Bischofssynode und des „Jahres der Eucharistie“ markierte. Im Bestreben, Gott ähnlicher zu werden, „hilft uns die andauernde Verbundenheit mit dem Herrn, der im Sakrament der Eucharistie real gegenwärtig ist“, fuhr der Papst fort und erinnerte in diesem Zusammenhang alle an ihre Berufung, „gebrochenes Brot für das Leben der Welt zu sein“.

* * *

Liebe Schwestern und Brüder!

Mit der heutigen Eucharistiefeier auf dem Petersplatz ist die Vollversammlung der Bischofssynode zu Ende gegangen und mit ihr das „Jahr der Eucharistie“, das unser geliebter Papst Johannes Paul II. im Oktober 2004 eröffnet hat.

Den geschätzten und verehrten Synodenvätern, mit denen ich in einer brüderlichen, gemeinschaftlichen Atmosphäre drei Wochen intensiver Arbeit verbringen durfte, möchte ich erneut herzlich danken. Ihre Überlegungen, Zeugnisse, Erfahrungen und Vorschläge zum Thema „Die Eucharistie – Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche“ sind gesammelt worden und werden in das postsynodale Apostolische Schreiben einfließen, das unter Berücksichtigung der lokalen Unterschiede in der ganzen Welt dazu beitragen wird, das „Gesicht“ der katholischen Gemeinschaft zu portraitieren, die inmitten der kulturellen Vielfalt vollkommen vereint das zentrale Geheimnis ihres Glaubens lebt: die erlösende Inkarnation, die von der Eucharistie auf lebendige Weise vergegenwärtigt wird.

Wie die Bilder auf der Fassade des Petersdoms zeigen, wurde mir heute außerdem die Freude zuteil, fünf neue Heilige zu proklamieren. Am Ende des „Jahres der Eucharistie“ möchte ich auf sie verweisen, denn ihr vorbildliches Leben war Frucht der Lebensgemeinschaft mit Christus.

Die neuen Heiligen sind Józef Bilczewski, lateinischer Bischof von Lemberg, Gaetano Catanoso, Priester und Gründer der Veronika-Schwestern vom Heiligen Antlitz Jesu, Zygmunt Gorazdowski, polnischer Priester und Gründer der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef, Alberto Hurtado Cruchaga, Jesuitenpater aus Chile, und Felice da Nicosia, Kapuzinermönch. Jeder dieser Jünger Christi wurde in seinem Innern von der göttlichen Gegenwart des Herrn umgestaltet, den sie alle in der Eucharistie empfangen, gefeiert und angebetet haben. Und jeder Einzelne pflegte auf jeweils ganz persönliche Weise eine feinfühlige und kindliche Andacht zu Maria, der Mutter Christi.

Diese neuen Heiligen, die wir uns nun in der himmlischen Herrlichkeit vorstellen können, laden uns ein, in jeder Gelegenheit zum mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria Zuflucht zu nehmen, um auf dem Weg der evangeliumsgemäßen Vollkommenheit immer mehr voranzuschreiten. Dabei hilft uns die andauernde Verbundenheit mit dem Herrn, der im Sakrament der Eucharistie real gegenwärtig ist.

Auf diese Weise wird es uns möglich sein, die Berufung zu leben, zu der alle Christen berufen sind, nämlich „gebrochenes Brot für das Leben der Welt“ zu sein. Daran erinnert uns der Weltmissionssonntag, den wir heute begehen. Der Zusammenhang zwischen der Sendung der Kirche und der Eucharistie ist von ganz entscheidender Bedeutung, denn die missionarische Tätigkeit der Kirche besteht in der apostolischen Verbreitung der göttlichen Liebe – jener Liebe, die in konzentrierter Form im Allerheiligsten Altarsakrament zugegen ist.

Derjenige, der Christus in der Gestalt seines Leibes und Blutes zu sich nimmt, kann dieses Geschenk nicht einfach für sich behalten, sondern wird dazu gedrängt, es mit den anderen zu teilen: durch das mutige Eintreten für das Evangelium, durch den Dienst an den Schwestern und Brüdern, die sich in Schwierigkeiten befinden, und durch die Vergebung der Verletzungen, die einem zugefügt worden sind. Für einige ist die Eucharistie darüber hinaus noch das Weizenkorn für den besonderen Ruf, alles zu verlassen und hinauszugehen, um Christus denjenigen zu verkünden, die ihn noch nicht kennen.

Wir wollen der allerseligsten Jungfrau Maria, der eucharistischen Frau, die geistlichen Früchte der Synode und des „Jahres der Eucharistie“ anvertrauen. Sie möge über den Gang der Kirche wachen und uns alle lehren, in der Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus zu wachsen, damit wir Zeugen seiner Liebe sein können, die das Geheimnis unserer Freude ist.

[ZENIT-Übersetzung des italienischen Originals. Nach dem Angelusgebet grüßte der Heilige Vater die Pilgergruppen aus aller Welt. Auf Deutsch sagte er:]

Auch alle deutschsprachigen Pilger hier auf dem Petersplatz grüße ich ganz herzlich. Am Ende der Bischofssynode blicken wir dankbar auf das „Jahr der Eucharistie“ zurück. Unter allen Frömmigkeitsformen räumt die Kirche der Verehrung des Allerheiligsten Altarssakraments den ersten Platz ein. Euch alle, liebe Brüder und Schwestern, ermutige ich, Christus immerfort in die Mitte eures Lebens zu stellen. Der Herr, der unsere geistliche Speise ist, segne diesen Tag und euren Weg durch die Zeit!

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